Italien leidet seit Wochen unter der schlimmste Dürre im Land seit Jahrzehnten - und die Folgen werden nun am Gardasee sichtbar. Der Wasserstand nähert sich dem bislang niedrigsten Wert, der jemals dort registriert wurde. Zu sehen sind Felsen, die zuvor unter Wasser lagen. Die steinige Fläche reicht weit wesentlich weiter in den See hinein als vorher. Um die Halbinsel Sirmione herum liegt dadurch zwischen den Grüntönen des Wassers und der Bäume an Land ein heller Streifen.
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Touristen spüren: "Die Landschaft hat sich sehr verändert"
"Wir sind letztes Jahr gekommen, es hat uns gefallen, und dieses Jahr sind wir wieder gekommen", sagte die Touristin Beatrice Masi. "Wir fanden, dass sich die Landschaft sehr verändert hat. Wir waren ein wenig schockiert, als wir ankamen, weil wir unseren normalen Spaziergang gemacht haben und das Wasser nicht da war."
Wasser aus dem Gardasee abgezweigt
Im Norden von Italien gibt es seit Monaten keine großen Regenmengen mehr. Die Schneemenge ging in diesem Jahr um 70 Prozent zurück, wodurch wichtige Flüsse wie der Po Wasser verloren. Dadurch ist Landwirten ein Verlust in Milliardenhöhe entstanden. Sie sind auf den Fluss angewiesen, um Felder zu bewässern. Um für einen Ausgleich zu sorgen, haben die italienischen Behörden zugelassen, dass vom Gardasee mehr Wasser abgezweigt wurde - 70 Kubikmeter pro Sekunde. Ende Juli wurde die Menge zu Gunsten des bei Touristen beliebten Sees reduziert. Mit Stand Freitag wurden nur noch 45 Kubikmeter pro Sekunde für Flüsse abgezweigt.
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Bauern und Tourismusbranche schützen
Der Bürgermeister von Garda, Davide Bedinelli, sagte, er müsse neben den Bauern auch die Tourismusindustrie schützen. Trotz Stornierungen während der jüngsten Hitzewelle Ende Juli, die meisten von Deutschen, laufe die Tourismussaison besser als erwartet. "Die Dürre ist eine Tatsache, mit der wir dieses Jahr fertig werden müssen, aber die Tourismussaison ist nicht in Gefahr", schrieb Bedinelli am 20. Juli bei Facebook. Seinen Angaben zufolge schrumpft der Gardasee jeden Tag um zwei Zentimeter.
Gardasee mit karibischen Wassertemperaturen
Das Wasser im See hat karibische Temperaturen. Nach Angaben der Webseite "seatemperature.org" liegen sie über der Durchschnittswassertemperatur für August von 22 Grad. Am Freitag wurden im Gardasee knapp 26 Grad gemessen. In der Karibik liegt die Durchschnittstemperatur bei etwa 27 Grad.
Die freigelegten Felsen des Gardasees bedeuten Konkurrenz für die Stühle, die Mario Treccani am Ufer vermietet. Weil Touristen kostenlos auf den Steinen sitzen könnten, seien sie weniger an Treccanis Angebot interessiert. "Der See ist normalerweise einen Meter oder mehr als einen Meter höher", sagte Treccani. Früher sei bei windigem Wetter Wasser vom See über eine kleine Mauer geschwappt, die seine Strandstühle schütze. Das sei jetzt nicht mehr der Fall. "Es ist etwas traurig. Früher konntest du das Geräusch der Wellen hören, die sich hier brechen. Jetzt hörst du nichts."
Mit Material von AP.
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