Der von Überschwemmungen betroffene Ort Uttendorf im Bezirk Braunau (Oberösterreich) am Dienstag, 17. September 2024.
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Trotz nachlassender Regenfälle: In den Hochwasser-Gebieten in Österreich gibt es noch keine Entwarnung.

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Keine Hochwasserentwarnung: Weitere Orte in Österreich evakuiert

Keine Hochwasserentwarnung: Weitere Orte in Österreich evakuiert

Trotz nachlassender Regenfälle: In den Hochwasser-Gebieten in Österreich gibt es noch keine Entwarnung. Es drohen weitere Dammbrüche. Experten warnen infolge der Überschwemmungen außerdem vor drohenden Erdrutschen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Trotz nachlassender Regenfälle gibt es in den Hochwasser-Gebieten in Österreich noch keine Entwarnung: In Niederösterreich wurden in der Nacht zu Dienstag sieben Ortschaften im Tullnerfeld evakuiert, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. Das Rote Kreuz hat in der Messe in Tulln demnach eine Notunterkunft für bis 1.000 Menschen eingerichtet.

"Der Regen hat aufgehört und in vielen Regionen gehen die Pegelstände zurück", sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Dienstag. "Ich kann nur sagen: Gott sei Dank!" Die Lage bleibe aber angespannt, weil mit weiteren Erdrutschen und Dammbrüchen gerechnet werden müsse.

Zuletzt wurde zudem bekannt, dass es ein fünftes Todesopfer in Niederösterreich gibt. Insgesamt kamen in Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien damit mindestens 19 Menschen ums Leben.

Bisher zwölf Dammbrüche und "unglaublich große Schäden"

In der Nacht seien die Pegel fast überall gesunken, teilte der stellvertretende Landeshauptmann Stephan Pernkopf der Nachrichtenagentur APA mit. "Auch die Hochwasser-Dämme im unteren Kamptal haben gehalten." Es gebe aber "unglaublich große Schäden im ganzen Land."

Bisher kam es zu zwölf Dammbrüchen. Kritisch war die Lage am Dienstag demnach vor allem im Tullnerfeld, im Raum Sankt Pölten und im Pielachtal. "Hier sind die Dämme sehr schwach und teilweise auf kleineren oder größeren Abschnitten gebrochen und müssen mit schwerem Gerät geschützt und saniert werden", sagte Pernkopf.

Auch die Landeshauptstadt Sankt Pölten ist weiter betroffen. Dort ist ein Rückhaltebecken voll gelaufen. In mehreren Teilen der Stadt gibt es Überschwemmungen. Im Nachbarbundesland Oberösterreich ist die Lage ebenfalls angespannt. Dort sind die Pegel der großen Flüsse Salzach in Enz und Donau gestiegen.

Entspannung in Wien, aber Warnung vor Erdrutschen

Entspannung gibt es unterdessen in Wien. Der Pegel des Wienflusses ist wieder gesunken, es gab erste Aufräumarbeiten. Der öffentliche Nahverkehr in der österreichischen Hauptstadt bleibt aber bis mindestens Morgen noch eingeschränkt.

In den kommenden Tagen erwarten die Meteorologen in Niederösterreich laut Pernkopf zwar "im Wesentlichen keine relevanten flächigen Niederschläge" mehr. Experten warnen nun aber vor drohenden Erdrutschen, weil infolge der Überschwemmungen Erd- und Gesteinsmassen und ganze Berghänge ins Rutschen geraten könnten.

Polen, Tschechien und Rumänien noch nicht überm Berg

Das Bangen in den Hochwassergebieten in Rumänien, Polen und Tschechien geht derweil weiter. In Polen, wo es laut der Nachrichtenagentur PAP mindestens fünf Tote gab, wurden am Montag Bewohner in mehreren Gebieten evakuiert. Die polnische Regierung rief in den betroffenen Gebieten den Notstand aus. In der Kleinstadt Klodzko rund 100 Kilometer südlich von Breslau sieht ein Teil der Fußgängerzone aus wie nach einer Bombenexplosion. Dort war die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, über die Ufer getreten.

In Tschechien verzeichneten die Behörden am Montag drei weitere Todesopfer. Acht Menschen würden noch vermisst. Mehr als 12.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Bis zu 2.000 Soldaten sollen jetzt in den Flutgebieten helfen. In Rumänien kamen mindestens sieben Menschen ums Leben.

Mit Informationen von dpa und Reuters

Im Video: Hochwasserlage in Mittel- und Osteuropa

Die Lage in den Hochwasserregionen in Mittel- und Osteuropa verschärft sich.
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Die Lage in den Hochwasserregionen in Mittel- und Osteuropa verschärft sich.

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