Supermond im November 2016: Wenn der Vollmond zugleich der Erde nah ist, wird er häufig als Supermond bezeichnet.
Bildrechte: Alexander Preyer
Audiobeitrag

Ein Supermond geht hinter der Ruine Botenlauben in Bad Kissingen auf.

Audiobeitrag
> Wissen >

Größter Vollmond des ganzen Jahres

Größter Vollmond des ganzen Jahres

Der Vollmond in der Nacht vom 17. auf den 18. September ist der größte Vollmond des ganzen Jahres. Abgesehen vom Vollmond im Oktober. Zwei "Supermonde" in einem Jahr? Ja, das gibt es. Hier erfahren Sie, warum.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Abend am .

Es sieht toll aus, wenn am Horizont eine riesige Vollmondscheibe emporsteigt. Das wird auch am Abend des 17. September so sein, wo das Wetter und die richtige Perspektive mitspielen. Aber dass da ein "Supermond" aufgeht, sieht man nicht. Der ist nur ein Pressephänomen, das 2024 zweimal aufscheint. Denn auch der Oktober-Vollmond ist ein "Supermond".

Ein Supermond: Mondscheibe ist wirklich größer

Als Supermond wird der größte Vollmond des Jahres bezeichnet. Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde ist nicht kreisrund, sondern elliptisch. Daher ist er mal näher, mal weiter weg - mit etwa 50.000 Kilometern Unterschied. Das macht sich auch in der scheinbaren Größe der Mondscheibe am Firmament bemerkbar: Ist ein Vollmond zugleich am Punkt seiner größten Erdnähe, dem Perigäum, dann ist die Mondscheibe aus unserer Sicht besonders groß. Im scheinbaren Durchmesser misst sie etwa 5,5 Prozent mehr als ein Durchschnittsvollmond, elf Prozent mehr als ein Vollmond in Erdferne.

Bildrechte: DLR
Bildbeitrag

Vollmond bei Erdferne (Apogäum, links) und Erdnähe (Perigäum, rechts): Der Größenunterschied entspricht dem zwischen 1-Euro- und 2-Euro-Münzen.

September oder Oktober: Welcher Vollmond ist näher?

Der Vollmond in der Nacht vom 17. auf den 18. September ist die ganze Nacht weniger als 358.000 Kilometer von der Erde entfernt. Zum Vergleich: Im Mittel ist der Mond 384.400 Kilometer weit weg. Den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn erreicht er nachmittags am 18. September mit nur 357.285,9 Kilometern Abstand. Dann ist der Vollmond allerdings längst untergegangen.

Im Oktober kommt der Mond sogar bis auf 357.174,6 Kilometer Abstand an die Erde heran, etwas näher. Allerdings schon in der Nacht vor Vollmond. Wenn dieser dann abends am 17. Oktober aufgeht, hat er sich wieder um 400 Kilometer entfernt. Und der Abstand wächst im Laufe der Nacht noch - auf mehr als 358.000 Kilometer. Welcher Vollmond ist also näher? Das ist eine Frage des Zeitpunkts.

So weit für alle, die es ganz genau wissen wollten. Doch diese ganze Überlegung ist nur theoretischer Natur. Die wahre Größe des Mondes liegt eben nicht im Auge des Betrachters - das merkt nichts davon.

Fürs bloße Auge nicht zu sehen

Selbst den Größenunterschied zwischen einem größten und einem kleinsten Vollmond können wir nicht sehen. Er wäre für uns wahrnehmbar, wenn ein normaler Vollmond direkt neben dem Supermond am Himmel stehen würde. Doch ohne direkten Vergleich können wir die Größe des Mondes nicht richtig einschätzen. Da vertun wir uns jedes Mal: Steht der Mond nahe beim Horizont, kommt er uns viel größer vor, als wenn er ein paar Stunden später hoch am Himmel steht. Das ist beim größten Vollmond genauso wie beim kleinsten.

Im Video: Mondtäuschung am Horizont

Screenshot der Animation, die erklärt, was bei der Mondtäuschung im Gehirn passiert, so dass der Mond riesig aussieht.
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk
Videobeitrag

Am Horizont wirkt der Mond manchmal riesig. Eine optische Täuschung: die Mondtäuschung.

Hellste Vollmonde des Jahres

Was sich sowohl im September im Oktober eher bemerkbar macht, ist die Helligkeit des Vollmonds. Weil der Mond näher an der Erde ist und die Fläche seiner Mondscheibe größer, leuchtet er heller: Etwa dreißig Prozent mehr Licht kommen von einem Supermond hier bei uns an - fast ein Drittel.

Stärkere Gezeiten

Am ehesten nimmt man diesen Mond an den Küsten wahr: Bei Vollmond treten höhere Tidenhube auf, weil Sonne, Erde und Mond in einer Reihe stehen und sich die Gezeitenkraft von Sonne und Mond dadurch verstärkt. Noch extremer sind die Gezeiten allerdings bei Neumond, der zwischen Sonne und Erde steht: Dann ziehen Sonne und Mond von der gleichen Seite an der Erde. Sind Neu- oder Vollmond auch noch am erdnächsten Punkt, können Ebbe und Flut noch ausgeprägter ausfallen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!