Die Anzeigetafel einer Apotheke zeigt eine Temperatur von 44 Grad an.
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Ein Thermometer in Italien zeigt 44 Grad Celsius an - für viele Städte gilt heute und morgen Alarmstufe Rot wegen Hitze.

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Höhepunkt der Hitzewelle: Alarmstufe Rot für Städte in Italien

Höhepunkt der Hitzewelle: Alarmstufe Rot für Städte in Italien

Italien ächzt unter einer Hitzewelle - auch nachts sinken die Temperaturen mancherorts nicht unter 30 Grad. In Sizilien zeigt das Thermometer besonders hohe Werte an. Und Rom rechnet mit einem neuen Hitzerekord.

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Alarmstufe Rot für 20 Städte von Bozen in Südtirol bis zur sizilianischen Hauptstadt Palermo: Angesichts erwarteter neuer Rekordtemperaturen haben die italienischen Behörden weitere Hitzewarnungen ausgegeben. Für Mittwoch gilt die Warnung sogar für 23 Städte.

Davon betroffen waren am Dienstag auch die beliebten Urlauberorte Venedig, Bologna, Florenz, Rom und Neapel. In Rom könnte das Thermometer bis auf 42 Grad steigen und damit den bisherigen Hitzerekord in der Hauptstadt von 40,5 Grad vom August 2007 brechen. Auch in Sizilien ist es besonders heiß. Nachts wurde es dort nicht kühler als 30 Grad.

Am 11. August 2021 war in Sizilien mit 48,8 Grad der Hitzerekord in Europa gemessen worden. Für Dienstag war erwartet worden, dass sich die Insel Sardinien diesem Wert annähert - oder ihn möglicherweise sogar überschreiten.

Alarmstufe Rot wegen Hitze: Was das für Italien bedeutet

Alarmstufe Rot bedeutet nach Angaben des italienischen Gesundheitsministeriums eine "Notsituation, in der die Gesundheit von Menschen gefährdet sein könnte". Dies gelte auch für "gesunde und aktive Menschen"; besonders betroffen aber seien "ältere Menschen, Kleinkinder und chronisch Kranke". Vielerorts wurden für die drei Risikogruppen Schutzmaßnahmen getroffen.

In Rom hat der Zivilschutz Freiwillige auf die Straße geschickt. An gut besuchten Orten mit Attraktionen wie dem Kolosseum verteilen sie Wasserflaschen an die zahlreichen Touristen. Abkühlung holen sich viele Menschen in Rom auch an den zahlreichen Brunnen - an den kleinen "Nasoni" aber auch unter dem Wasserstrahl größerer Brunnen. Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri stellte aber klar: Baden ist in den Brunnen weiterhin tabu. Über eine App ("Waidy WOW") lassen sich in der Stadt 50.000 Trinkwasserstellen finden."

2022 waren 18.000 Menschen in Italien durch Hitze gestorben

In der Inselhauptstadt Cagliari empfiehlt die Apothekerin Teresa Angioni ihren Kunden vor allem, einer Dehydrierung vorzubeugen. Ihre Kunden kauften "hauptsächlich Magnesium- und Kaliumpräparate und lassen sich ihren Blutdruck messen, der oft niedrig ist", sagt sie. Und in einem Altenheim der Gemeinde Samugeho im Zentrum Sardiniens bekommen die Bewohner "mehr Eis als gewöhnlich", wie Betreuerin Franca berichtet. Ihre Schützlinge gehen demnach nur morgens raus, "den Rest ihrer Zeit verbringen sie in klimatisierten Räumen". Wir lassen unsere Kleinen keinen Sport treiben und verbringen abwechselnd drei Tage am Meer und drei Tage im Wald", erzählt Morgana Cucca, die Leiterin eines Ferienzentrums in Lanusei auf Sardinien, der Nachrichtenagentur AFP.

Im vergangenen Jahr waren in Italien 18.000 Menschen durch die Hitze gestorben. Es war damit laut einer vor kurzem in der Fachzeitschrift "Nature Medicine" veröffentlichten Studie das am stärksten betroffene Land in Europa.

Mit Informationen von AFP und dpa

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