Der Hersteller der "Hot Chip Challenge" liefert das umstrittene Produkt nicht mehr nach Deutschland. Ein Sprecher des Unternehmens mit Sitz im Osten Tschechiens bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht des Südwestrundfunks. Andere Produkte seien derzeit nicht von dem Ausfuhrstopp in die Bundesrepublik betroffen.
"Hot Chips" vor allem in sozialen Netzwerken ein Thema
Die Verpackung der "Hot Chip Challenge" in der Form eines Sarges enthält einen einzigen extrem scharfen Tortillachip - sowie Latexhandschuhe zum Anfassen. Vor allem im Internet sind die "Hot Chips" wegen ihrer Schärfe ein Phänomen, das sich per Videos in den sozialen Medien ausbreitet. Gewürzt sind die Tortillachips mit der schärfsten Chili-Sorte der Welt.
Mitte Oktober hatten zwei 13 und 14 Jahre alte Mädchen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen bei der "Hot Chip Challenge" mitgemacht und mussten anschließend im Krankenhaus behandelt werden. Nach Polizeiangaben litten sie unter akuten Atemproblemen und Magenbeschwerden.
Firma in Tschechien wehrt sich gegen Vorwürfe
Nach Zwischenfällen, Notarzteinsätzen und Lebensmittelwarnungen darf das Produkt in Baden-Württemberg bereits nicht mehr verkauft werden. Landesverbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) appellierte jüngst an Kinder und Jugendliche, keine dieser extrem scharfen Tortilla-Chips zu essen und auf Mutproben damit zu verzichten.
Auch das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nahm nach früheren Informationen der "Augsburger Allgemeinen" die extrem scharfen Tortillachips aus den Ladenregalen. Die tschechische Herstellerfirma hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt würden.
Das LGL hatte bereits nach Untersuchungen festgestellt, dass das in den Chips enthaltene Capsaicin, das aus der Chilischote stammt, die Magenschleimhaut beschädigen und zu Erbrechen, Atemnot und Kreislaufkollaps führen kann. Erhebliche Gesundheitsgefahren seien auch durch das Einatmen des Capsaicin-Staubes möglich. Der Capsaicin-Gehalt einzelner Produktchargen sei dazu sehr unterschiedlich. Verbraucher könnten nicht erkennen, ob ein besonders hoch konzentriertes Produkt vorliegt, so das Gesundheitsamt.
Mit Informationen von dpa
Im Video: Bericht zur "Hot Chip Challenge"
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