Immer mehr ältere Menschen sind auf Lebensmittelspenden angewiesen. Nach Informationen der Tafel Deutschland sind mittlerweile ein Viertel der Personen, die kommen, im Rentenalter. Sie bezögen geringe Renten oder Grundsicherung, sagte der Vorsitzende der Tafel, Steppuhn, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). Diese Entwicklung sei zwar schon in den vergangenen Jahren zu beobachten gewesen, seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine habe sie sich aber noch einmal verschärft.
- Zur Analyse: Generationenkonflikt: Wie gerecht ist die Rente?
Tafel Deutschland rechnet auch in Zukunft mit mehr Rentnern
Etwa jede dritte Tafel in Deutschland registrierte den Angaben zufolge noch einmal mehr Rentner unter den Kunden. "Der Gang zur Tafel ist für viele eine Möglichkeit, Kosten zu sparen und überhaupt durch den Monat zu kommen", so Steppuhn.
Daran hätten auch Rentenerhöhungen nichts geändert. Steppuhn geht davon aus, dass die Zahlen der älteren Kunden bei den Tafeln angesichts hoher Mieten, Energie- und Lebensmittelpreise weiter steigen werden. Viele Tafeln habe laut ihres Vorsitzenden Wartelisten und müssten temporär Aufnahmestopps verhängen. Die Nachfrage übersteige "vielerorts schlicht das Angebot".
2.000 Ausgabestellen in Deutschland
Laut dem Dachverband gab es mit Stand Februar 975 Tafeln mit mehr als 2.000 Ausgabestellen in Deutschland. Die Tafeln erhalten Lebensmittelspenden von Supermärkten, Discountern oder Großbäckereien - und geben sie kostenlos oder gegen einen symbolischen Beitrag an Menschen, die von Armut betroffen sind, weiter.
Mit Informationen von dpa und AFP
Zum Audio: Armuts-Scham: "Seniorentüte" spendet Lebensmittel
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!