Ein Konvoi mit den am Sonntag freigelassenen Geiseln
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Israel bestätigt: Dritte Gruppe von Hamas-Geiseln freigelassen

Israel bestätigt: Dritte Gruppe von Hamas-Geiseln freigelassen

Mehrere Verschleppte sind zurück: Im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas nach israelischen Armeeangaben eine dritte Gruppe von Geiseln freigelassen – 13 Israelis und vier Ausländer.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Während der andauernden Feuerpause im Krieg in Israel und Gaza hat die islamistische Hamas nach israelischen Militärangaben eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. 13 verschleppte Israelis seien am Sonntag nach ihrer Freilassung in Israel angekommen, teilte die israelische Armee mit. Vier weitere Geiseln, die ebenfalls kurz zuvor von der Hamas freigelassen worden waren, waren demnach auf dem Weg nach Ägypten. Zuerst hatte die israelische Armee mitgeteilt, 14 Israelis und drei Ausländer seien übergeben worden.

Laut einer vom Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu herausgegebenen Liste befinden sich unter den freigelassenen Israelis neun Kinder und vier Frauen.

Eine Geisel wird direkt ins Krankenhaus geflogen

Zwölf der Geiseln werden den Angaben der Armee nach von Spezialkräften zu einem Stützpunkt begleitet, eine weitere Geisel sei direkt mit einem Hubschrauber in ein israelisches Krankenhaus gebracht worden. Das Soroka-Krankenhaus bestätigte, dass eine 84-jährige weibliche Geisel in die Klinik gebracht worden sei - Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.

Unter den Geiseln ist nach Worten von US-Präsident Joe Biden auch ein vierjähriges amerikanisches Kind. Die Hamas teilte außerdem mit, sie habe eine russische Geisel freigelassen, "als Antwort auf die Bemühungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin" und als Zeichen der Wertschätzung für Moskaus Haltung im Krieg. Der israelische Armeerundfunk berichtete, es handele sich um einen israelisch-russischen Doppelstaatsbürger.

Israel entlässt 39 Palästinenser aus Gefängnissen

Israel ließ auf Basis des Abkommens erneut eine Gruppe von 39 Palästinenser frei. Sie wurden im Laufe des Abends aus mehreren Gefängnissen entlassen, teilte die israelische Gefängnisbehörde am Sonntagabend mit. Unter ihnen war den Angaben nach auch ein Häftling aus dem Gazastreifen. Er wurde der Gefängnisbehörde zufolge am Grenzübergang Kerem Schalom entlassen. Die restlichen Freigelassenen wurden in Ost-Jerusalem und dem Westjordanland erwartet. In Ramallah versammelte sich eine große Menschenmenge, um sie in Empfang zu nehmen.

Am Samstagabend hatte die radikalislamische Palästinenserorganisation nach langer Verzögerung 13 von ihr verschleppte Israelis, darunter vier deutsche Doppelstaatler, sowie vier Thailänder freigelassen. Im Gegenzug ließ Israel 39 palästinensische Gefangene frei. Eine erste Gruppe von Geiseln aus dem Gazastreifen war am Freitag freigelassen worden. Ein vierter Austausch wurde für Montag erwartet.

Bislang ist wenig darüber bekannt geworden, wie die Freigelassenen ihre Zeit als Hamas-Geiseln erlebt haben.

Netanjahu im Gazastreifen

Erstmals seit Beginn des Krieges war Netanjahu kurz vor der jüngsten Freilassung in den Gazastreifen gereist. Zu den dort stationierten Soldaten sagte er, Israel werde "bis zum Ende weitermachen – bis zum Sieg". "Nichts wird uns aufhalten und wir sind überzeugt, dass wir die Macht, die Stärke, den Willen und die Entschlossenheit haben, alle Kriegsziele zu erreichen, und das werden wir auch", sagte Netanjahu in einem von seinem Büro veröffentlichten Online-Video.

Am Abend sagte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Israel die Unterstützung Deutschlands zu. "Sie gilt nicht nur mit dem Israel als Opfer des Terrors. Unsere Solidarität gilt auch mit dem Israel, das sich wehrt, das kämpft gegen eine existenzielle Bedrohung", sagte er bei einem Besuch in Jerusalem. Er traf am Sonntag auch Angehörige von Geiseln.

Lkw bringen Hilfsgüter in den Gazastreifen

Bei dem Überfall der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober wurden laut israelischer Regierung etwa 1.200 Menschen getötet und rund 240 Personen als Geiseln verschleppt. Seit Freitag gilt eine Waffenruhe. In dieser Zeit erreichten Hilfsgüter per Lkw den Gazastreifen, laut UN-Angaben auch den nördlichen Teil. Israel und die Hamas hatten sich nach langwierigen Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten auf eine viertägige Feuerpause geeinigt. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass insgesamt 50 israelische Geiseln sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen. Eine Verlängerung der Feuerpause auf bis zu zehn Tage und weitere Freilassungen sollen möglich sein, wie Katar mitteilte.

Als Reaktion auf den Überfall der Hamas begann Israel vor mehreren Wochen damit, Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus massiv anzugreifen. Angaben der Hamas zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 14.800 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.

Bewaffneter Hamas-Arm bestätigt Tod mehrerer Kommandeure

Der bewaffnete Arm der Hamas bestätigte am Sonntag den Tod von fünf seiner führenden Vertreter, darunter des für den Norden des Gazastreifens zuständigen Kommandeurs Ahmed Al-Gandur und seines Stellvertreters Wael Rajab. Zum Zeitpunkt des Todes machte sie keine Angaben. Die israelische Armee bestätigte ihrerseits, dass sie "fünf hochrangige Kommandeure" der Hamas getötet habe. Al-Gandur war nach israelischen Armee-Angaben "eine führende Figur bei der Planung und Durchführung des Massakers vom 7. Oktober".

Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters

Im Video: Steinmeier zu Besuch in Israel

Bundespräsident Steinmeier traf in Israel ein. Es ist die erste Station seiner Nahost-Reise.
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Bundespräsident Steinmeier traf in Israel ein. Es ist die erste Station seiner Nahost-Reise.

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