Boris Pistorius (SPD, r.), Bundesminister der Verteidigung, empfängt seinen israelischen Amtskollegen Joav Galant im Bendlerblock.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Britta Pedersen
Bildbeitrag

Boris Pistorius (SPD, r.), Bundesminister der Verteidigung, empfängt seinen israelischen Amtskollegen Joav Galant im Bendlerblock.

Bildbeitrag
>

Israel und Deutschland unterzeichnen Raketenabwehr-Vereinbarung

Israel und Deutschland unterzeichnen Raketenabwehr-Vereinbarung

Die Verhandlungen waren nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine angelaufen: Jetzt besiegelten Deutschland und Israel eine Vereinbarung. Es geht um den Verkauf des israelischen Raketenschutzschirms Arrow 3 an Berlin.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Vereinbarung gilt als Zeichen für eine weitere Stärkung der besonderen Beziehungen: Deutschland und Israel haben den Kauf des Raketenabwehrsystems Arrow 3 durch Berlin schriftlich vereinbart. Die Verteidigungsminister beider Länder, Boris Pistorius (SPD) und Joav Galant, unterzeichneten am Donnerstag eine entsprechende Absichtserklärung. Die Beschaffungsbehörden beider Länder unterschrieben zudem einen Vertrag über den Start der Produktion von Arrow 3. 

Ziel: Feindliche Flugkörper in über 100 Kilometer Höhe zerstört

Der Erwerb des Raketenabwehrsystems ist eine Reaktion Berlins auf den Ukraine-Krieg. Das Arrow-3-System soll Deutschland und seine Nachbarn in rund zwei Jahren besser vor Luftangriffen schützen. Mit den Lenkflugkörpern können laut Hersteller weitreichende feindliche Flugkörper in über 100 Kilometer Höhe außerhalb der Erdatmosphäre durch einen direkten Treffer zerstört werden.

USA stimmten Verkauf zu

Es ist der größte Rüstungsdeal in der israelischen Geschichte: Das Geschäft hat nach israelischen Angaben aus dem August ein Volumen von 3,5 Milliarden Dollar. Die USA hatten ihrem Bündnispartner Israel im vergangenen Monat die Erlaubnis erteilt, das Abwehrsystem zu verkaufen. Hintergrund ist, dass Arrow 3 gemeinsam von Israel und den USA entwickelt wurde. Auf israelischen Luftwaffenstützpunkten kommt das System seit 2017 zum Einsatz.

Im Juni hatten Haushalts- und Verteidigungsausschuss des Bundestags für den Kauf gestimmt. Das Geld soll aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen stammen.

Erste Einsatzbereitschaft in zwei Jahren anvisiert

Binnen rund zwei Jahren will Deutschland nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium eine erste Einsatzbereitschaft, die sogenannte Anfangsbefähigung, erreichen. Dann soll eins von später insgesamt drei Systemen einsatzbereit sein. Die "Vollbefähigung" ist bis 2030 geplant.

Im Video: USA billigen Verkauf von Raketenabwehrsystem (17.08.2023)

Eine Arrow-3-Abwehrrakete
Bildrechte: dpa-bildfunk
Videobeitrag

Eine Arrow-3-Abwehrrakete

Mit Informationen von dpa und AFP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!