Als Beethoven 1827 starb, hinterließ er nur Skizzen für eine zehnte Sinfonie. Ein Team aus Programmierern, Musikwissenschaftlerinnen und Musikern hat nun mit künstlicher Intelligenz (KI) eine neue Komposition daraus geschaffen - zwei Millionen Noten standen zur Auswahl. Heute Abend ist in Bonn die Uraufführung des Beethoven Orchesters zu hören.
"Geist Beethovens scheint auf"
"Ich finde es klingt nach Beethoven. Es hat Momente, wo wirklich auch dieser Geist aufscheint, aber wenn mich jemand fragt: 'Ist das Beethoven?' Dann ist die Antwort: Nein!", sagt Dirigent Dirk Kaftan. Projektleiter Matthias Röder glaubt, dass wenn Beethoven heute leben würde, dann hätte er ein großes Technologieteam um sich und würde solche Technologien für seine Kunst nutzen.
Ping-Pong-Spiel zwischen Mensch und Maschine
Während den Komponist an der 9. Sinfonie schrieb, brachte er auch Ideen für "die andere" zu Papier, wie er sie nannte, sagt Röder, Direktor des Karajan Instituts in Salzburg. Geblieben sei es aber bei Skizzen - letztlich Ideen - in einem sehr frühen Stadium der Komposition. Den eigentlichen Entstehungsprozess für die 10. Sinfonie muss man sich dann wie eine Art Ping-Pong-Spiel zwischen Mensch und Maschine vorstellen. Die KI machte auf Basis ihrer Daten Vorschläge, wie eine bestimmte Stelle weitergeführt werden könnte - und das Experten-Team schaute sie an, wählte aus und spielte die Entscheidung zurück ins System.
Das Projekt wurde von der Telekom initiiert.
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