13.11.22: Bundesentwicklungsministerin Schulze (SPD) besichtigt in Ägypten ein landwirtschaftliches Projekt für Wasserversorgung.
Bildrechte: pa/dpa/Christophe Gateau
Bildbeitrag

13.11.22: Bundesentwicklungsministerin Schulze (SPD) besichtigt in Ägypten ein landwirtschaftliches Projekt für Wasserversorgung.

Bildbeitrag
>

Klimakonferenz wohl länger – Schulze: China soll mitzahlen

Klimakonferenz wohl länger – Schulze: China soll mitzahlen

Eigentlich soll die Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten heute enden – das Treffen dürfte aber bis Sonntag weitergehen. Die deutsche Entwicklungsministerin Schulze betonte bei Bayern 2: Länder wie China sollen mehr für die Klimawandel-Folgen zahlen.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) fordert von anderen Ländern eine größere Beteiligung an Entschädigungszahlungen für die Folgen der Klimakrise. "China hat im Moment 28 Prozent der Treibhausgasemissionen", sagte Schulze in der radioWelt auf Bayern 2. Also müsse China dazu beitragen, mit den Schäden umzugehen. "Da verstecken sie sich immer dahinter, dass sie ein Entwicklungsland seien. Aber de facto sind sie kein Entwicklungsland mehr."

Deutschland gehöre in dieser Hinsicht zu den "treibenden Kräften", sagte die SPD-Politikerin: "Wir sind einer der größten Geldgeber auf der Welt für Klimaschutz – und das ist auch richtig so." Die Verhandlungen über verpflichtende Entschädigungszahlungen bei der aktuell laufenden Weltklimakonferenz in Ägypten dauern laut Schulze noch an. "Ich glaube auch nicht, dass das heute abgeschlossen werden kann, sondern dass wir noch eine Verlängerung brauchen."

Schulze über Klimakonferenz: "Ergebnisse gar nicht so dürftig"

Mit Blick auf den Verlauf der Weltklimakonferenz sagte Schulze: "Ich finde die Ergebnisse gar nicht so dürftig". Und weiter: "Ohne die Klimakonferenzen wären wir jetzt bei mindestens 4,5 Grad Erderwärmung." Man müsse aber schneller werden, auch in der Umsetzung: "Mehr tun, um CO2 zu reduzieren – und mehr tun, um denen zu helfen, die heute schon betroffen sind."

Schwierige Verhandlungen - COP27 wird wahrscheinlich verlängert

Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) rechnet damit, dass der Weltklimagipfel in Ägypten verlängert wird. Dem NDR sagte Lemke, dass es bei mehreren wichtigen Themen noch keine Einigung gebe. "Ich rechne nicht mit einem Scheitern, aber es sind in der Tat sehr schwierige Verhandlungen, weil es letztendlich ja auch um viel geht." Tatsächlich spricht viel für eine Verlängerung der 27. UN-Klimakonferenz in Scharm El-Scheich, die eigentlich nach zwei Wochen Dauer heute enden sollte. Die meisten Teilnehmer gehen von einer Verlängerung bis Samstag oder Sonntag aus.

EU-Vize: Klimafolgen-Hilfsfonds unter zwei Bedingungen

Unterdessen signalisiert die Europäische Union ein Entgegenkommen in der Debatte über die Finanzierung von Klimaschäden. EU-Kommissionsvize Frans Timmermans will nach eigenen Angaben bei den schwierigen Verhandlungen auf dem Weltklimagipfel "Brücken bauen". Ein Fonds für unumkehrbare Klimaschäden sei zwar nicht die bevorzugte Variante der EU, aber man gehe einen Schritt auf die Forderung der Entwicklungsländer zu, sagte Timmermans am Freitagmorgen in Scharm el Scheich vor Journalisten.

Allerdings knüpfe die EU ihre Bereitschaft an zwei Bedingungen. Zum einen müssten die Gelder den verletzlichsten Staaten zugute kommen. Damit wollen die Geberländer verhindern, dass auch China als größter Emittent von Treibhausgasen, das sich mit ärmeren Ländern zusammengeschlossen hat, von den Zahlungen profitiert, statt selbst zu zahlen. Zum anderen müsse sichergestellt werden, dass die Ausgleichszahlungen für unumkehrbare Klimaschäden mit mehr Ehrgeiz bei der Eindämmung der Erderwärmung einhergingen.

Svenja Schulze (SPD), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, spricht auf einer Pressekonferenz zu den Medienvertretern. Nach der Aufkündigung des Pariser Klimaschutzabkommens durch die US-Regierung hat die Bundesregierung den Zusammenhalt der anderen Staaten im Kampf gegen die Erderhitzung beschworen. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Kay Nietfeld
Audiobeitrag

Schulze zu US-Klimapolitik: Rest der Welt steht zusammen

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!