Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) ist nach Kremlangaben in der russischen Hauptstadt Moskau. Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax nicht aus, dass Schröder auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Kontakt treten könnte. Die beiden Politiker verbindet eine Freundschaft.
Kreml: Zuletzt zwischen Schröder und Putin "weniger aktive" Kontakte
"Soweit uns bekannt ist, ja, ist er tatsächlich in Moskau", sagte Peskow demnach zu Berichten, dass der SPD-Politiker sich in der Hauptstadt aufhalte. "Treffen als solche gibt es nicht, aber wir schließen einen Kontakt nicht aus", sagte der Kremlsprecher. Zuletzt habe es zwischen Putin und Schröder "weniger aktive" Kontakte gegeben.
Schröders Ehefrau, So-yeon Schröder-Kim, bestätigte dem "Spiegel" am Dienstag, dass sich ihr Mann derzeit in Moskau aufhalte. Am Montag hatte "RTL" über den Besuch von Schröder berichtet. Auf die Frage eines Reporters, ob er Putin treffe, antwortete der Altkanzler dem Bericht zufolge: "Ich mache hier ein paar Tage Urlaub. Moskau ist eine schöne Stadt." Schröder-Kim aber teilte dem "Spiegel" einen Tag später mit: "Er ist nicht im Urlaub, sondern führt Gespräche über Energiepolitik in Moskau." Unklar ist, wer seine Gesprächspartner sind.
Schröder war nach Kriegsbeginn schon einmal in Moskau
Schröder war im März schon einmal nach Moskau gereist sprach mit Putin über den Ukraine-Krieg. Die beiden hatten etwa 2005 gemeinsam das Projekt Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 auf den Weg gebracht. Die wichtigste Versorgungsleitung für Deutschland wird im Zuge der Sanktionen im Ukraine-Krieg inzwischen von russischer Seite immer weniger mit Gas befüllt.
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Nähe zu Putin: Schröder in der Kritik
Schröder steht seit langem wegen seiner Nähe zu Putin und zur russischen Öl- und Gaswirtschaft in der Kritik. Nach der russischen Invasion in die Ukraine im Februar hat sich Schröder auch nach Auffassung vieler Genossen in seiner Partei bisher nicht ausreichend von Russland distanziert. Vermutlich in der ersten Augustwoche will die Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Region Hannover über einen möglichen Parteiausschluss entscheiden. Die rechtlichen Hürden für eine Parteistrafe oder gar einen Ausschluss sind allerdings sehr hoch.
Mit Material von dpa.
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