Archivbild: Krim-Brücke
Bildrechte: BR

Russland wirft der Ukraine einen Angriff auf eine Brücke zwischen der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim und dem russischen Festland vor.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Krimbrücke: Berichte über Explosionen – Moskau beschuldigt Kiew

Der Verkehr auf der Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland ist nach angeblichen Explosionen unterbrochen worden. Russland spricht von einem "Terrorakt" und macht ukrainische Geheimdienste dafür verantwortlich.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Ein Zwischenfall in der Nacht auf Montag hat die Brücke zwischen der russischen Region Krasnodar und der Halbinsel Krim blockiert. Der Verkehr auf der Brücke sei wegen eines "Notfalls" im Bereich des 145. Brückenpfeilers vom Gebiet Krasnodar aus unterbrochen worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Morgen im Onlinedienst Telegram mit.

Moskau bezichtigt Ukraine, USA und Großbritannien

Der Parlamentschef auf der Krim, Wladimir Konstantinow, machte die Ukraine für den neuen Anschlag verantwortlich. "Heute Nacht hat das Terrorregime Kiews ein neues Verbrechen begangen und die Krim-Brücke angegriffen", schrieb er in seinem Telegram-Kanal. Der Autoverkehr wurde eingestellt.

Russland beschuldigt die Ukraine, die USA und Großbritannien hinter dem Angriff auf die Krim-Brücke zu stecken. Beweise legte die Sprecherin des russischen Außenministeriums nicht vor. "Der Angriff auf die Krim-Brücke heute wurde von dem Regime in Kiew verübt. Bei diesem Regime handelt es sich um ein terroristisches und es weist alle Merkmale einer international organisierten Verbrecherbande auf", sagt Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa. "Die Entscheidungen fällen ukrainische Politiker und das Militär mit unmittelbarer Hilfe von amerikanischen und britischen Geheimdiensten und Politikern."

Die Brücke sei am frühen Montagmorgen von Überwasserdrohnen attackiert worden, teilte das russische Anti-Terror-Komitee mit.

Kiews Geheimdienst: "Erneut hat sich die Brücke schlafen gelegt"

"Erneut hat sich die Brücke 'schlafen' gelegt. Und eins ... zwei!", teilte der ukrainische Geheimdienst SBU zum Angriff auf der Krimbrücke mit. Bereits im Oktober hatte es einen Anschlag auf die Brücke zu der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gegeben. Zum Anschlag auf der Brücke im Herbst hatte sich der ukrainische Geheimdienst im Mai bekannt, zuletzt bestätigte auch das Verteidigungsministerium eine Beteiligung.

Der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, sagte dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Kiew: "Man kann nur die Worte des Militärgeheimdienstchefs Kyrylo Budanow zitieren, dass "die Krimbrücke eine überflüssige Konstruktion ist".

Im Video: Einschätzungen von ARD-Korrespondent Vassili Golod

ARD-Korrespondent Vassili Golod
Bildrechte: ARD
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

ARD-Korrespondent Vassili Golod

Russland meldet zwei Tote und verletztes Kind

Bei dem Angriff seien zwei Zivilisten getötet worden, erklärte das für schwere Verbrechen zuständige Ermittlungskomitee Russlands. Bei den Opfern handele es sich um einen Mann und eine Frau, die in ihrem Auto auf der Brücke gefahren seien, ihre minderjährige Tochter sei bei dem Angriff verletzt worden.

In sozialen Netzwerken kursierten Videos, auf denen Knallgeräusche zu hören und auch eine Explosion zu sehen waren. Die Echtheit konnte zunächst nicht überprüft werden. In einem anderen Video, das vom Zug auf der Brücke aus aufgenommen wurde, war eine zerstörte Fahrbahn zu sehen. Sie war demnach deutlich von einem Brückensockel verrutscht.

Mit Informationen von dpa und Reuters

Im Audio: Krim-Brücke wegen mutmaßlichen Anschlags gesperrt

 Dieses von Ostorozhno Novosti zur Verfügung gestellte Foto zeigt angeblich beschädigte Teile der Krim-Brücke, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Uncredited
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Dieses von Ostorozhno Novosti zur Verfügung gestellte Foto zeigt angeblich beschädigte Teile der Krim-Brücke.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!