Bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich ein klarer Sieg der Amtsinhaberin ab, in Berlin war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen - am Ende liegt auch hier die SPD vorne.
SPD in Mecklenburg-Vorpommern deutlich vorne
Bei der Abstimmung im Nordosten sieht es laut der Hochrechnungen nach einem deutlichen Sieg von Amtsinhaberin Manuela Schwesig aus. Die Sozialdemokraten liegen demnach bei 40,1 Prozent (+9,5 Prozent).
Hochrechnung Landtagswahl Mecklenburg-Vorpommern
Die CDU muss deutliche Verluste hinnehmen – sie verliert 6,0 Prozent. Auch AfD und Linke schneiden im Vergleich zur letzten Landtagswahl schlechter ab. Grüne und FDP legen dagegen zu.
In Schwerin regiert seit 2016 eine Koalition aus SPD und CDU, diese hätte erneut eine komfortable Mehrheit. Auch ein Bündnis aus SPD und Linken hätten laut den Erhebungen eine knappe Mehrheit. Möglich wäre auch eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Da die Sozialdemokraten im Laufe des Abends bei den Hochrechnungen immer weiter zulegen, könnte es eventuell auch für Rot-Grün reichen.
Gewinner/Verluste Landtagswahl Mecklenburg-Vorpommern
Ministerpräsidentin Schwesig erklärte in Schwerin: "Das ist ein wunderbarer Abend für unser Land, für unsere SPD in Mecklenburg-Vorpommern". Sie bedankte sich "bei den Menschen in unserem Land". Sie habe die Unterstützung der Bürger "oft gespürt", in der Corona-Pandemie und als sie selbst an Krebs erkrankt war. "Ich freue mich, dass es bei der Wahl ein ganz klares Bürgervotum gibt für die SPD in Mecklenburg-Vorpommern", freute sich Schwesig.
Zugleich erklärte Schwesig, dass es sie nicht zurück in die Bundespolitik ziehe. Auf die Frage, ob sie nach ihrem Wahlsieg fünf Jahre in Schwerin bleiben wolle, sagt die SPD-Politikerin im ZDF: "Ja." Darauf könnten sich die Wähler verlassen.
Sitzverteilung Mecklenburg-Vorpommern
Neue Führungsdebatte bei der Nordost-CDU?
Schwesig hatte vor der Wahl offen gelassen, welchen Regierungspartner sie bevorzugen würde, jedoch betont, dass die künftige Regierung auf einer soliden Parlamentsmehrheit gründen solle. Die Nordost-SPD hatte den Wahlkampf ganz auf ihre Spitzenfrau Schwesig zugeschnitten, die 2017 als Bundesfamilienministerin zurückgetreten war, um in ihrer Heimat vorzeitig das Amt der Ministerpräsidentin zu übernehmen.
Der CDU mit ihrem Landesvorsitzenden Michael Sack droht nach der neuerlichen Wahlschlappe erneut eine Führungsdebatte. Der 48-jährige Landrat aus dem Kreis Vorpommern-Greifswald hatte den Vorsitz der Landespartei erst vor gut einem Jahr übernommen, allerdings nicht für eine Aufbruchstimmung sorgen können.
SPD in Berlin doch wieder vorn
In Berlin reicht es am Ende laut Landeswahlleitung für die SPD-Politikerin Franziska Giffey für das Bürgermeisterin-Amt. Lange sah es so aus, als könnten die Grünen stärkste Kraft werden. Doch die Sozialdemokraten gewinnen nach Auszählung aller Stimmbezirke mit 21,4 Prozent.
Die SPD legt leicht zu und landet bei 21,4 Prozent. Auf 18,9 Prozent und damit aktuell Rang zwei kommen die Grünen. Die Union legt leicht zu auf 18,1 Prozent, die AfD (8,0 %) muss deutliche Verluste hinnehmen. Die FDP legt leicht zu auf 7,1 Prozent.
Hochrechnung Abgeordnetenhauswahl Berlin
Jarasch hat sich begeistert über die Prognosen nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus gezeigt. "Berlin hat gewählt und es ist großartig", sagte Jarasch in einer ersten Reaktion. Noch gebe es nur Prognosen, doch "es sind unglaubliche Prognosen". Die Grünen hätten eine Aufholjagd ohnegleichen hingelegt. "Ich bin völlig überwältigt." Lange sah es so aus, als würde die Partei auf Platz eins landen.
Gewinner/Verluste Abgeordnetenhauswahl Berlin
SPD in Hochrechnungen vorne
Bisher regierte Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit einer rot-rot-grünen Koalition. Müller trat nicht wieder zur Abgeordnetenhauswahl an, er wollte als Spitzenkandidat der Berliner SPD in den Bundestag einziehen.
Für die Sozialdemokraten trat die ehemalige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey an. Im ZDF zeigte sie sich kämpferisch: "Heute Abend ist es knapp. Wir sind noch nicht am Ende", sagt sie. "Lasst uns zuversichtlich sein." Das scheint sich nun auszuzahlen: Inzwischen hat ihre Partei die Grünen in den Hochrechnungen wieder überholt.
Sitzverteilung Abgeordnetenhaus Berlin
Verzögerungen im Wahllokal: Berliner wählen bis 20 Uhr
In Berlin ist es in Wahllokalen teils zu starken Verzögerungen bei den Wahlen gekommen. Während schon die ersten Prognosen zu den Wahlergebnissen kursierten, stimmten Berlinerinnen und Berliner in einigen Wahllokalen noch bis kurz vor 20 Uhr ab. Teilweise ergaben sich Wartezeiten von mehr als zwei Stunden.
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