24.12.2022, Bethlehem: Pierbattista Pizzaballa grüßt die Gläubigen auf dem Weg zur Geburtskirche.
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24.12.2022, Bethlehem: Pierbattista Pizzaballa grüßt die Gläubigen auf dem Weg zur Geburtskirche.

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Lateinischer Patriarch von Jerusalem warnt vor Gewaltzunahme

Lateinischer Patriarch von Jerusalem warnt vor Gewaltzunahme

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, hat einen Anstieg der Gewalt im Heiligen Land beklagt. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie kamen wieder viele Gläubige zur Weihnachtsfeier.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, hat einen Anstieg der Gewalt im Heiligen Land beklagt. "Wir sehen mit unseren Augen, dass Gewalt unsere Hauptsprache geworden zu sein scheint, unser hauptsächlicher Weg der Kommunikation", sagte der italienische Franziskaner in seiner Predigt in der zentralen Christmette in der Bethlehemer Katharinenkirche.

Pizzaballa: Gewalt nimmt zu

Die Gewalt nehme zu, insbesondere in der politischen Sprache, aber auch in Medien, sozialen Beziehungen, Schulen und Familien. Pizzaballa wiederholte seine Sorge über die gegenwärtige Politik in Israel, die die Gefahr berge, "das bereits fragile Gleichgewicht zwischen den verschiedenen religiösen und ethnischen Gemeinschaften zu brechen, die unsere Gesellschaft ausmachen".

Zudem habe 2022 einen "fürchterlichen Anstieg der Gewalt in palästinensischen Straßen mit einer Todesrate, die uns Jahrzehnte zurückwirft", gesehen, so der Patriarch. Dies sei ein Zeichen wachsender politischer Spannungen und Unruhe insbesondere unter jungen Menschen über eine immer weiter in die Ferne rückende Lösung des anhaltenden israelisch-palästinensischen Konflikts. Gleichzeitig scheine die palästinensische Frage nicht länger im Fokus der Welt zu stehen. "Dies ist ebenfalls eine Form von Gewalt, die das Gewissen von Millionen von Palästinensern verletzt", die zunehmen alleingelassen würden, so Pizzaballa.

"Frieden (...) kommt nicht von selbst"

Das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land beklagte einen Vertrauensverlust, der Gewalt zur einzigen Sprache mache. Als gläubige Christen Weihnachten zu feiern, bedeute auch, eine Gelegenheit für Gnade, Mitgefühl und Vergebung zu schaffen, zu fördern und selbst zu sein. "Frieden, den wir alle begehren, kommt nicht von selbst. Er wartet auf Männer und Frauen, die Gottes Wort in konkrete Handlungen zu übersetzen wissen", so Pizzaballa weiter. Der Glaube an Gott müsse das Vertrauen in die Menschheit erhalten und zu Gesten freier und echter Liebe führen.

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Weihnachtsfeier nach Corona-Pause

Zwei Jahre hatte Bethlehem auf diesen Moment gewartet: Die Corona-Pandemie, die den für die Stadt so wichtigen Tourismussektor lahmgelegt hatte, ist weitestgehend vorbei, die Grenzen sind wieder offen. Doch auch wenn die meisten Hotels zu Weihnachten wieder ausgebucht waren: Einheimische Christen und Muslime sowie asiatische Gastarbeiter aus Israel stellten das Gros der Weihnachtsbesucher in Bethlehem. Die Weihnachtsstimmung in der Geburtsstadt Jesu blieb verhalten.

Regen: Konzerte ins "Peace Center" verlegt

Am Mittag war der Erzbischof Pizzaballa über die Straße zum Krippenplatz und weiter zur Geburtskirche gezogen, so, wie es Pilger über Jahrhunderte taten. Ein paar tausend Pfadfinder aus 28 örtlichen Pfadfindergruppen untermalten den Einzug des kirchlichen Ehrengasts mit Weihnachtsliedern in Trommel-Dudelsack-Blasinstrument-Besetzung. Die den Zugweg säumende Menge steuerte Jubel, Applaus und Konfetti bei. Einmal mehr traf der Tross mit deutlicher Verspätung auf dem Krippenplatz ein, von wo aus die kirchliche Delegation zum liturgischen Auftakt, der ersten Vesper, in die Grabeskirche und weiter in die franziskanische Katharinenkirche zog. Das ist der Moment, in dem sich traditionell ausländische Gäste und Einheimische auf dem Krippenplatz mischen um die Heilige Nacht mit Konzerten einzuläuten. Wetterbedingt wurden die angekündigten Konzerte kurzfristig ins benachbarte "Peace Center" verlegt.

Mit Informationen von KNA.

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