Ein Radfahrer fährt auf Mallorca an einem Feld mit vertrockneten Sonnenblumen vorbei.
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Hoher Verbrauch in Touristenzentren und anhaltende Dürre führen vor allem in ländlichen Gebieten auf Mallorca immer öfter zu Trinkwassermangel.

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Mallorca klagt über Trinkwassermangel – Wut auf Touristen wächst

Mallorca klagt über Trinkwassermangel – Wut auf Touristen wächst

Eine Hitzewelle rollt über Südeuropa hinweg und sorgt in vielen Ländern für immer mehr Einschränkungen. Auf Mallorca sind die Hotelpools zwar noch voll gefüllt, doch in anderen Gegenden wird dafür das Wasser rationiert. Die Wut auf der Insel wächst.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

So manche Urlauber kommen aktuell mächtig ins Schwitzen: Heiße Luftmassen aus Afrika bescheren Südeuropa unerträgliche Hitze. Nach ausbleibendem Regen herrscht in Süditalien Wassermangel, besonders auf Sizilien. Manche Hotels nehmen keine neuen Touristen mehr auf und leeren ihre Pools.

Wasserverbrauch von Touristen führt zu Trinkwassermangel auf Mallorca

Auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca dagegen sind die Pools weiterhin voll und die Partys am Ballermann feuchtfröhlich. Der hohe Wasserverbrauch in den Touristenzentren während der Sommerferien und eine anhaltende Dürre führen jedoch vor allem in ländlichen Gebieten im Inselinneren immer häufiger zu Trinkwassermangel. "Sie stellen uns das Wasser ab, aber nicht den Hotels. Das ist doch eine Schande", beschwerte sich eine Bürgerin in der Lokalzeitung "Diario de Mallorca".

In ihrem Gebirgsdorf der Serra de Tramuntana werde den rund 10.000 Einwohnern täglich für mehrere Stunden das Wasser abgestellt. Auch Dörfer wie Esporles, Banyalbufar und Bunyola sind von den Sparmaßnahmen betroffen. Selbst in touristischen Ortschaften wie Deia und Estellencs wird die Wasserversorgung zunehmend kritischer.

Gemeinde muss 17 Stunden am Tag Wasser abstellen

Schon seit Mai müssen Tankwagen Wasser nach Banyalbufar bringen. Dennoch muss die Gemeinde 17 Stunden am Tag das Wasser abstellen, erklärte Bürgermeister Joan Vives. Tankwagen beliefern auch das bei Urlaubern beliebte Deia unweit vom Puerto de Soller seit Monaten mit Trinkwasser aus Mallorcas Hauptstadt Palma.

Unterdessen sind die Hotelpools der Partytouristen am Ballermann und in Magaluf gefüllt. Das könnte die schlechte Stimmung auf der Insel noch verschlechtern. Seit Monaten protestieren die Bewohner immer wieder gegen ausufernden Massentourismus und seine sozialen und ökologischen Folgen.

Griechenland empfiehlt Besuchern kühlere Monate

Auch der griechischen Tourismusbranche bereiten die hohen Temperaturen Kummer. Das kommt dem Land jedoch auch entgegen: Schon länger fordert die Branche, die Saison solle viel früher beginnen und später enden. Entsprechend werden Besuchern die kühleren Monate März bis Mai und Oktober für einen Trip nach Hellas empfohlen. Dann sind die Temperaturen erträglich und die beliebten Destinationen nicht so überlaufen.

Markus Pillmayer, Tourismusforscher an der Hochschule München, empfiehlt, jeder, der einen Urlaub im Süden plane, solle sich mit den Wetterverhältnissen vor Ort auseinandersetzen und darüber nachdenken, ob er diese körperlich erträgt. Das Auswärtige Amt hat diese Woche gar seine Reisehinweise für Italien (externer Link) aktualisiert. Urlauber werden angehalten, bei den hohen Temperaturen auf ihre Gesundheit zu achten.

Im Audio: Dürre in Süditalien – Auswärtiges Amt warnt Reisende

Trockenheit in Sizilien
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Trockenheit in Sizilien

Mit Informationen von KNA und dpa

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