Friedrich Merz (CDU), Mitglied des Bundestags (Archivbild vom 23.10.2021)
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Merz nun offiziell Kandidat für CDU-Vorsitz

Merz nun offiziell Kandidat für CDU-Vorsitz

Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz kandidiert zum dritten Mal in Folge für den CDU-Vorsitz. Der Vorstand seines CDU-Kreisverbands Hochsauerland nominierte den 66-Jährigen am Abend. Damit gibt es nun drei Bewerber für die Nachfolge Armin Laschets.

Nach dem historischen Desaster mit nur noch 24,1 Prozent bei der Bundestagswahl sucht die CDU nach einer neuen Aufstellung. Im Machtkampf um die Führung der Partei hat am Montag auch Friedrich Merz offiziell seinen Hut in den Ring geworfen. Der Vorstand seines CDU-Kreisverbands Hochsauerland nominierte den 66-Jährigen am Abend in einer digitalen Sitzung für die anstehende Mitgliederbefragung zum künftigen Parteivorsitzenden.

Merz habe in der Sitzung seine Kandidatur erläutert, hieß es im Anschluss in einer Pressemitteilung. Er wurde mit den Worten zitiert: "Ich danke den Mitgliedern meines Kreisvorstandes für die Nominierung und bewerbe mich erneut für das Amt des Vorsitzenden der CDU Deutschlands."

Nach dem Außenpolitiker Norbert Röttgen und dem geschäftsführenden Kanzleramtschef Helge Braun ist der Ex-Unionsfraktionschef und Wirtschaftsexperte Merz der dritte Kandidat für das Amt an der Parteispitze. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis Mittwoch, 18.00 Uhr.

Dritte Bewerbung um Parteivorsitz innerhalb von drei Jahren

Nachdem Angela Merkel sich 2018 aus dem Parteivorsitz zurückzog, steht schon die dritte Neubesetzung an und jedes Mal hat sich Friedrich Merz beworben. Ende 2018 hatte sich Merkels Favoritin Annegret Kramp-Karrenbauer durchgesetzt - die ein gutes Jahr später aufgab. Auf sie folgte im Januar 2021 Armin Laschet, der sich in der Stichwahl gegen Merz durchsetzte. Der dritte Bewerber Norbert Röttgen war damals im ersten Wahlgang ausgeschieden. Und nun geht es um die Nachfolge Laschets.

Anhängerschaft bei Konservativen und in Ostdeutschland

Viele Fans - so ist in der CDU zu hören - hat Merz bei den Konservativen und im Osten des Landes, bei der Jungen Union und im Wirtschaftsflügel. Seine Anhänger hoffen, dass er mit messerscharfer Analyse und manchmal polarisierendem Auftritt die künftigen Ampel-Koalitionäre in Bedrängnis bringt. Kritiker befürchten, genau diese Qualitäten könnten dazu führen, dass die Spaltung innerhalb der CDU nicht kleiner wird.

Söder: Auch mit Merz gut zusammenarbeiten

Zudem ist bekannt, dass Merz und CSU-Chef Markus Söder nicht gerade beste Freunde sind. Vor wenigen Tage sagte Söder zur Nachrichtenagentur dpa, dass er der Schwesterpartei bei der Suche nach einem neuen CDU-Vorsitzenden keine Ratschläge geben werde. "Ich habe keinen Favoriten", so der bayerische Ministerpräsident. Auf Nachfrage betonte er, dass er auch mit Friedrich Merz "natürlich" gut zusammenarbeiten würde.

Abstimmung über Mitgliederbefragung

Die CDU will ihren neuen Vorsitzenden zum ersten Mal über eine Mitgliederbefragung bestimmen. Am 21. und 22. Januar soll der Sieger dann auf einem Parteitag offiziell gewählt werden. Das hat der CDU-Bundesvorstand Anfang November beschlossen. Die Mitgliederbefragung findet in drei Phasen statt:

Die Kandidaten für den Parteivorsitz werden bis Mitte November nominiert und haben dann zwei Wochen Gelegenheit, sich den rund 400.000 CDU-Mitgliedern vorzustellen. Anfang Dezember beginnt dann die zweiwöchige Abstimmung per Briefwahl oder online. Bekommt kein Kandidat die absolute Mehrheit, gibt es eine Stichwahl unter den beiden Erstplatzierten, deren Ergebnis bis zum 14. Januar verkündet werden soll.

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