Sorgt für harsche Kritik in China: Stark-Watzingers Besuch in Taiwan
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Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) mit Tsung-Tsong Wu, Taiwans Minister für Wissenschaft und Technologie

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Ministerin in Taiwan: China spricht von "böswilligem" Besuch

Es ist der erste deutsche Ministerbesuch in Taiwan seit 26 Jahren: Bildungsministerin Stark-Watzinger hat in Taipeh ein Technologie-Abkommen unterschrieben. Was China dazu sagt - und wie Deutschland auf die Kritik reagiert.

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Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zu Besuch in Taipeh: Gleich zu Beginn hat die FDP-Politikerin deutlich gemacht, wie wichtig ihr das Zusammenkommen mit taiwanischen Politikern ist. Es sei ihr "eine große Freude", als erste deutsche Ministerin seit 26 Jahren den "geschätzten Partner" Taiwan zu besuchen.

Forschung zu Batterie-Technik und Grünem Wasserstoff

Zusammen mit Wissenschaftsminister Wu Tsung-Tsong unterzeichnete Stark-Watzinger ein Abkommen zur Zusammenarbeit im Technologie-Bereich: "Diese Vereinbarung steht für eine verstärkte Zusammenarbeit auf der Grundlage der demokratischen Werte Transparenz, Offenheit, Gegenseitigkeit und wissenschaftliche Freiheit."

Inhaltlich geht es bei dem Abkommen um gemeinsame Forschungen in der Batterie-Technik, in der Nano-Technologie und beim Grünen Wasserstoff. Diese Herausforderungen müsse man "auf globaler Ebene angehen", betonte Stark-Watzinger.

Peking lehnt Stark-Watzingers Besuch "entschieden" ab

Die deutsche Ministerin betonte mehrmals, dass ihr Besuch nicht politischer Natur sei, sondern rein fachlich motiviert. In Peking sieht man das allerdings ganz anders: Das chinesische Außenministerium erklärte, man lehne den "böswilligen" Besuch Stark-Watzingers "entschieden" ab. Berlin wurde aufgefordert, "sofort" seine Zusammenarbeit mit den "separatistischen Kräften" in Taiwan zu beenden.

Die Bundesregierung wiederum reagierte gelassen: "Wir haben die chinesische Reaktion zur Kenntnis genommen", teilte das Auswärtige Amt mit. Der Besuch der Bildungsministerin stehe im Einklang mit der deutschen Ein-China-Politik.

Spannungen zwischen China und dem Westen

Schon im vergangenen August hatte es mit Blick auf Taiwan neue Spannungen zwischen China und dem Westen gegeben: Damals stattete Nancy Pelosi, die frühere Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Taiwan einen offiziellen Besuch ab. China sprach von einer Provokation und wertete das Treffen als Versuch, auf eine Unabhängigkeit Taiwans hinzuarbeiten. In der Folge steigerte China seine militärischen Aktivitäten in unmittelbarer Nachbarschaft Taiwans deutlich.

Mit Informationen von dpa und Reuters

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