Sonntag, 08. Oktober 2023
23.50 Uhr: Mehrere EU-Länder evakuieren Bürger aus Israel
Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel bemühen sich mehrere EU-Länder um eine Evakuierung ihrer Bürger aus dem Land. Rumänien flog bereits am Samstagabend 346 seiner Bürger aus Israel aus. Ein bulgarisches Flugzeug brachte nach Angaben der Regierung in Sofia 92 Bulgaren und einen Kroaten in Sicherheit. Auch Polen und Ungarn kündigten Evakuierungsflüge an. Die Lufthansa erklärte sich bereit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, um Rückführungen von deutschen Bürgern oder Hilfsflüge zu organisieren.
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22.59 Uhr: Raketenalarm im Großraum Tel Aviv
Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat es im Großraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes am späten Sonntagabend wieder Raketenalarm gegeben. In der Küstenmetropole waren Explosionen zu hören, von denen die meisten vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden.
22.48 Uhr: Imam Idriz verurteilt Hamas-Angriff
Der bayerische muslimische Geistliche Benjamin Idriz hat den Angriff der Hamas auf Israel scharf verurteilt. "Es ist nicht islamisch, Menschen in ihren Häusern zu überfallen, zu töten oder zu verschleppen", schrieb der über seine islamische Gemeinde im oberbayerischen Penzberg hinaus bekannte Imam einer Mitteilung zufolge am Sonntagabend.
"So wie wir als Muslime erwarten und dazu aufrufen, dass das Leid unserer Brüder und Schwestern in Palästina verurteilt wird, dass endlich, nach so vielen Jahrzehnten, auf eine gerechte Lösung hingearbeitet wird - genauso müssen wir die Gewalt verurteilen, die jetzt gegen unschuldige Menschen verübt wird", schrieb Idriz. Der Vorsitzende des Münchner Forums für Islam forderte, "dass alles getan wird, um die Gewalt gegen unschuldige Menschen in dem Land, das uns und anderen heilig ist, sofort beendet wird".
22.44 Uhr: Schule des UN-Hilfswerks in Gaza getroffen
Bei den israelischen Vergeltungsangriffen im Gaza-Streifen ist nach Angaben der Vereinten Nationen auch eine Schule des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) getroffen und schwer beschädigt worden. Darin hätten sich mehr als 225 Menschen vor Angriffen in Sicherheit gebracht, teilte das Hilfswerk am Sonntag mit. Es seien aber keine Opfer gemeldet worden. Das UNRWA habe in 64 seiner Schulen im Gazastreifen mehr als 73.000 Menschen Zuflucht gewährt.
22.40 Uhr: Hamas: Halten mehr als 100 Gefangene aus Israel fest
Die militant-islamistische Hamas hält nach eigenen Angaben mehr als 100 Menschen gefangen. Entsprechend äußerte sich das ranghohe Hamas-Mitglied Mussa Abu Marsuk am Sonntag gegenüber der arabischsprachigen Tageszeitung "Al-Ghad". Zuvor hatte die militante palästinensische Organisation Islamischer Dschihad erklärt, sie allein halte mehr als 30 Israelis im Gazastreifen gefangen. Unter den Gefangenen sind Frauen, Kinder und ältere Menschen. Sie würden nicht freigelassen, bis alle palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen freikämen, sagte Siad Nachaleh, Führer des Islamischen Dschihads am Sonntagabend im Fernsehen.
22.22 Uhr: Auch weitere Tote bei Auseinandersetzungen im Westjordanland
Während Israels Armee noch immer gegen Hamas-Angreifer aus dem Gazastreifen kämpft, dauert auch die Gewalt im Westjordanland weiter an. Bei Konfrontationen mit israelischen Sicherheitskräften wurden heute in mehreren Orten fünf Palästinenser getötet, wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Bereits gestern waren sechs Palästinenser getötet worden.
22.18 Uhr: USA fordern im UN-Sicherheitsrat Verurteilung von Hamas-Angriff auf Israel
Die USA haben den UN-Sicherheitsrat zu einer geschlossenen Reaktion gegen den Hamas-Angriff auf Israel aufgerufen. "Ich erwarte von den anderen Ratsmitgliedern eine scharfe Verurteilung dieser abscheulichen Terrorakte gegen das israelische Volk und seine Regierung", sagte der stellvertretende US-Botschafter bei der UNO, Robert Wood, am Sonntag bei einer Dringlichkeitssitzung des höchsten UN-Gremiums. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen gestalteten sich die Verhandlungen über eine gemeinsame Erklärung des Sicherheitsrats schwierig.
Der israelische Botschafter bei der UNO, Gilad Erdan, zeigte Bilder von israelischen Zivilisten, die von Hamas-Kämpfern verschleppt wurden. "Diese unvorstellbare Gräueltat muss verurteilt werden", sagte er bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Der UN-Botschafter der Palästinensische Autonomiebehörde, Rijad Mansur, rief den Rat auf, sich darauf zu konzentrieren, die israelischen Besatzung der Palästinensergebiete zu beenden.
21.30 Uhr: Nach Hamas-Angriff 260 Leichen auf Festivalgelände in Israel gefunden
Auf dem Gelände eines Musikfestival in Israel sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Saka mindestens 260 Leichen geborgen worden. Das Festivalgelände war eines von zahlreichen Zielen des Großangriffs der Hamas auf den Süden Israels, der am Samstag begonnen hat. Die Terroristen verschleppten auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen. Medien zitierten Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen.
21.16 Uhr: Jüdische Diaspora fordert von Weltgemeinschaft Unterstützung für Israel
Der Zentralrat der Juden in Deutschland und weitere Verbände der sieben größten jüdischen Diasporagemeinden in der Welt fordern die sofortige Freilassung aller Geiseln der palästinensischen Hamas. Die Staatengemeinschaft solle sich zum Beispiel über die Vereinten Nationen unverzüglich dafür einsetzen, dass die israelische Geiseln sicher zu ihren Familien zurückgebracht würden, so die Verbände in einer am Sonntagabend veröffentlichten Erklärung.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, verurteilte den "Terrorkrieg der Hamas" gegen Israel. "Die Gefährdung für jüdische Einrichtungen auch hier in Deutschland zeigt, dass es den Terroristen nicht allein um Israel geht, sondern dass jüdisches Leben überall von ihnen in Frage gestellt wird".
21.15 Uhr: Auch deutsche U21 betroffen: UEFA verschiebt Spiele in Israel
Die Europäische Fußball-Union hat auf die angespannte Lage in Israel reagiert und geplante Länderspiele in der Region vorerst abgesagt. Zu den Spielen, die verschoben werden, gehört das EM-Qualifikationsspiel zwischen Israel und der Schweiz, das für den 12. Oktober geplant war. Ebenso die Partien der Qualifikation für die U21-EM 2025 zwischen Israel und Estland (12. Oktober) sowie auch Israel gegen Deutschland am 17. Oktober.
20.56 Uhr: Israel greift mehr als 800 Ziele im Gazastreifen an
Israel nach Militärangaben mehr als 800 Ziele im Gazastreifen getroffen. Die Ortschaft Beit Hanun im Nordosten des Gebiets sei weitgehend dem Erdboden gleichgemacht worden. Die Hamas habe aus dem Ort heraus Angriffe vorbereitet, erklärte der israelische Konteradmiral Daniel Hagari. Kampfflugzeuge hätten dort tonnenweise Sprengstoff auf 120 Ziele abgefeuert.
Informationen zu Opfern lagen zunächst nicht vor. Die meisten der mehreren Zehntausend Bewohner dürften vor Beginn des Bombardements geflohen sein. "Wir werden weiterhin auf diese Art angreifen, mit dieser Kraft, fortdauernd, auf alle Versammlungsorte und Routen", die von der Hamas genutzt würden, sagte Hagari.
20.51 Uhr: Jüdisches Museum Augsburg schließt wegen Hamas-Attacke vorübergehend
Das Jüdische Museum Augsburg schließt in Reaktion auf die Hamas-Angriffe auf Israel vorübergehend aus Sicherheitsgründen bis einschließlich Donnerstag, 12. Oktober. Man habe sich nach Absprache mit den lokalen Sicherheitsbehörden zu diesem Schritt entschlossen, sagte Museumsleiterin Carmen Reichert am Sonntag laut einer Mitteilung: "Die Erfahrung zeigt, dass Terroristen nicht zwischen Vertretungen Israels und jüdischen Gemeinden oder Jüdinnen und Juden unterscheiden." Deshalb gelte die erhöhte Bedrohungslage infolge der Ereignisse im Nahen Osten auch für ein regionales Museum.
20.50 Uhr: Gesundheitsministerium in Gaza meldet 413 getötete Palästinenser
Seit Beginn des Angriffs der Hamas auf Israel sind nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza in dem Konflikt auf palästinensischer Seite 413 Menschen getötet worden. Unter ihnen seien 78 Kinder und 41 Frauen. Zudem seien dort 2.200 Menschen verletzt worden. In Israel wurden dortigen Medienberichten zufolge bei den Angriffen der Hamas mindestens 700 Menschen getötet, darunter 44 Soldaten. Rund 2000 Israelis wurden verletzt.
19.55 Uhr: USA liefern Israel Munition und verlegen Kriegsschiffe vor Israels Küste
Die USA verstärken die Unterstützung für ihren Verbündeten Israel. Es sei neue Militärhilfe auf dem Weg nach Israel und in den kommenden Tagen werde noch mehr folgen, sagte US-Präsident Joe Biden nach Angaben des Weißen Hauses am Sonntag in einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte an, Washington werde der israelischen Armee zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung stellen. Eine erste Lieferung werde noch am Sonntag auf den Weg gebracht und in den kommenden Tagen in Israel eintreffen.
Austin zufolge werden zudem der Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" und seine Begleitschiffe in das östliche Mittelmeer verlegt. Auch die Zahl der Kampfflugzeug-Staffeln in der Region werde aufgestockt.
19.38 Uhr: Vertreter von Muslimen in Deutschland verurteilen Angriffe der Hamas
Vertreter von Muslimen in Deutschland haben die Angriffe der islamistischen Hamas gegen Israel verurteilt und vor Auswirkungen auf Deutschland gewarnt. "Angesichts des Konflikts im Nahen Osten dürfen jüdische und muslimische Gotteshäuser und Einrichtungen in Deutschland nicht zur Projektionsfläche dieser gewalttätigen Auseinandersetzung werden", forderte der Koordinationsrat der Muslime. "Gewalt und Hass hat keinen Platz auf deutschem Boden."
Mit Blick auf die Entwicklungen im Nahen Osten verlangte der Zentralrat der Muslime: "Damit nicht noch mehr Opfer in der Zivilbevölkerung beklagt werden, müssen alle Seiten jetzt die Kampfhandlungen sofort einstellen." Auf der Plattform X (früher Twitter) zog der Zentralrat unter anderem wegen dieser Formulierung Kritik auf sich, schließlich ging der jüngste Gewaltausbruch eindeutig von der Hamas aus.
19.10 Uhr: Zahl der Toten in Israel steigt auf 700
Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf mindestens 700 gestiegen. Dies berichteten mehrere israelische Medien am Sonntag unter Berufung auf medizinische Kreise. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mindestens 2.243 Menschen verletzt.
19.05 Uhr: Militärsprecher: Noch immer palästinensische Angreifer in Israel
In Israel sind nach Angaben des israelischen Militärs weiterhin palästinensische Angreifer im Land. "Es gibt immer noch feindliche Kräfte in Israel", sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntagabend, rund 36 Stunden nach Beginn der Attacke aus dem Gazastreifen. Ein Teil der Eindringlinge sei getötet worden, ein Teil sei jedoch noch vor Ort.
19.00 Uhr: Türkei will sich verstärkt für Ende der Kämpfe einsetzen
Die Türkei will laut Präsident Recep Tayyip Erdogan ihre diplomatischen Bemühungen für ein Ende der Kämpfe verstärken. Die Türkei sei bereit, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Spannungen abzubauen und die Gewalt zu beenden, sagt Erdogan. Allerdings sei eine Zweistaatenlösung der einzige Weg, um dauerhaft Frieden in der Region zu erreichen. Die Bildung eines unabhängigen Palästinenser-Staates in den Grenzen von 1967 Grenzen, mit territorialer Integrität und mit Jerusalem als Hauptstadt sei "eine Notwendigkeit, die keinen Aufschub duldet". Die Türkei hat in der Vergangenheit die Palästinenser unterstützt. Zuletzt bemühte sie sich aber auch um eine Verbesserung der Beziehungen zu Israel nach jahrelangem Streit insbesondere über den Status von Jerusalem, das Israel und die Palästinenser als Hauptstadt beanspruchen.
18.45 Uhr: Spiel der deutschen Handballerinnen in Tel Aviv abgesagt
Das für kommenden Samstag geplante Gastspiel der deutschen Handballerinnen in Tel Aviv findet wegen der angespannten Lage in Israel nicht statt. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest, wie der Deutsche Handball-Bund (DHB) nach Absprache mit dem europäischen Verband EHF am Sonntagabend mitteilte. Auch das für Mittwoch angesetzte Spiel des israelischen Teams in Slowenien wird nicht ausgetragen.
17.35 Uhr: Auswärtiges Amt geht von Deutschen unter den Hamas-Geiseln aus
Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich unter den von der radikalislamischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten. Am Sonntag hatte im Auswärtigen Amt erneut der Krisenstab der Bundesregierung getagt.
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es nach den zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnissen weiter, man stimme sich gemeinsam mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv sehr eng mit den israelischen Behörden ab. Zudem bitte man um Verständnis, dass man sich zum Schutz der betroffenen Personen weder zur Anzahl noch zu Einzelfällen öffentlich äußern könne.
17.00 Uhr: Scholz sagt Israel volle Solidarität zu
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israel als Reaktion auf den großangelegten Angriff der radikalislamischen Hamas die volle Solidarität Deutschlands zugesagt. Er habe Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefongespräch versichert, "dass Deutschland angesichts dieses furchtbaren Angriffs fest und unverbrüchlich an der Seite Israels steht", sagte Scholz am Sonntag in Berlin.
16.45 Uhr: Außenpolitiker Röttgen für Änderungen in deutscher Iran-Politik
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen plädiert nach den Angriffen der Hamas auf Israel dafür, die deutsche Iran-Politik zu überdenken. "Wir müssen klar sehen, dass der Iran nicht nur im Krieg gegen die Ukraine, sondern auch als Waffengeber an die Hamas auftritt", sagte er der "Rheinischen Post".
Röttgen warnte zudem davor, die Hamas mit den Palästinensern gleichzusetzen. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu dem die Hamas uns einlädt", betonte er.
16.41 Uhr: Israel bestätigt: Mindestens 100 Menschen bei Angriffen entführt
Bei den Großangriffen der islamistischen Hamas sind nach israelischen Angaben mehr als 100 Menschen in Israel entführt worden. Das teilte das Pressebüro der Regierung am Sonntag auf Facebook mit.
16.30 Uhr: Dirk Wiese (SPD) fordert hartes Vorgehen gegen Hamas-Unterstützer
SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese fordert ein hartes Vorgehen gegen Hamas-Unterstützer in Deutschland. "Jegliche Solidarisierung hier in Deutschland mit Terrororganisationen wie der Hamas oder Hisbollah muss eine harte und konsequente Antwort bekommen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, wie insbesondere die Ausweisung nach Paragraf 54 Absatz 1 Nr. 2 Aufenthaltsgesetzes", sagt Wiese der "Rheinischen Post".
16.03 Uhr: Mitglied der iranischen Führung lobt Hamas-Angriffe auf Israel
Ein Vertreter der iranischen Führung hat die Angriffe der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf den Süden Israels öffentlich gelobt. Es handele sich um eine "entscheidende, einzigartige und effektive" Operation, die eine legitime Verteidigung gegen die israelische Regierung sei, sagte Ali Schamchani, der politische Berater des Obersten Führers des Irans, Ajatollah Ali Chamenei. Der Iran unterstützt die Hamas und andere militante Gruppen seit Langem.
15.54 Uhr: Gesundheitsministerium meldet 370 Tote im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind bislang mindestens 370 Menschen getötet und 2200 verletzt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntag mit.
15.46 Uhr: Scholz warnt vor Flächenbrand
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israel nach dem Großangriff der islamistischen Hamas die Solidarität Deutschlands zugesagt. Er habe Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefongespräch versichert, "dass Deutschland angesichts dieses furchtbaren Angriffs fest und unverbrüchlich an der Seite Israels steht", sagte Scholz am Sonntag im Kanzleramt in Berlin.
Er fordere, alles dafür zu tun, dass es "keinen Flächenbrand mit unkalkulierbaren Folgen für die ganze Region" gibt. "Wir warnen alle davor, in dieser Lage den Terror zu befeuern und weiterzutragen", so Scholz. Er werde noch am Sonntag ein längeres Gespräch mit US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem britischen Ministerpräsidenten Rishi Sunak dazu führen.
15.31 Uhr: Entwicklungsministerium prüft ganzes Engagement für Palästinenser
Das Bundesentwicklungsministerium will als Reaktion auf den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sein gesamtes Engagement für die Palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand stellen. Das kündigte Entwicklungsministerin Svenja Schulze an. Man wolle vor allem mit Israel besprechen, wie Deutschland dem Frieden in der Region und der Sicherheit für Israel mit seinen Entwicklungsprojekten am besten dienen könne.
Deutsche Entwicklungszusagen umfassen laut Schulze derzeit insgesamt 250 Millionen Euro. Deutschland habe sich bisher zum Beispiel bei der Wasserversorgung und -entsorgung, im Gesundheitssystem, bei der Ernährungssicherung und beim Schaffen von Arbeitsplätzen engagiert. Eine direkte Finanzierung der Palästinensischen Autonomiebehörde finde nicht statt.
15.19 Uhr: Mehr als 600 Tote durch Hamas-Gewalt in Israel
Seit Beginn des großangelegten Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel sind in dem Land nach Regierungsangaben mehr als 600 Menschen getötet worden. Zudem würden mehr als hundert Menschen von der Hamas als "Gefangene gehalten", erklärte die israelische Regierung am Sonntagnachmittag.
- Zum Artikel: "Israel: Offenbar auch Deutsche unter den Hamas-Geiseln"
14.06 Uhr: Hisbollah im Libanon bekundet Solidarität nach Hamas-Angriff
Die Schiitenorganisation Hisbollah hat nach dem Angriff auf Israel ihre Solidarität mit der Hamas bekundet, die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. "Unsere Herzen, Seelen, Raketen und Gewehre sind mit euch, denn wir sind der Widerstand, der ursprünglich um Palästinas und der Al-Aksa willen existierte", sagte der hochrangige Hisbollah-Beamte Haschim Safieddine am Sonntag in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. "Wir sind nicht neutral", sagte er.
Die Hisbollah hatte am Sonntag bereits die Verantwortung für einen Raketenbeschuss von durch Israel besetzte Gebiete übernommen. Die Beobachtermission der Vereinten Nationen im Libanon, Unifil, bestätigte, dass mehrere Raketen aus dem Südosten Libanons auf das von Israel besetzte Gebiet abgefeuert wurden. Die israelische Artillerie erwiderte nach Angaben eines Sprechers die Angriffe.
13.55 Uhr: Israels Sicherheitskabinett erklärt Kriegszustand
Das israelische Sicherheitskabinett hat in Israel den Kriegszustand ausgerufen. Dies erlaube "weitreichende militärische Schritte", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. "Der Krieg, der Israel durch eine mörderische Terrorattacke aus dem Gazastreifen aufgezwungen wurde, hat am 7. Oktober 2023 um 06.00 Uhr begonnen."
12.50 Uhr: Ägyptischer Polizist erschießt zwei Israelis
Einen Tag nach dem Hamas-Großangriff auf Israel hat ein Polizist im Nachbarland Ägypten einem Medienbericht zufolge zwei israelische Touristen und einen Ägypter erschossen.
Der Polizist habe "wahllos" auf eine israelische Reisegruppe in der Stadt Alexandria geschossen, berichtete der Fernsehsender Extra News am Sonntag. Ein weiterer Mensch wurde demnach verletzt. Der Polizist sei festgenommen worden.
11.58 Uhr: Weiter israelische Geiseln laut Armeesprecher in Händen von Angreifern
Angreifer aus dem Gazastreifen halten nach den Worten eines israelischen Armeesprechers in Israel weiterhin Geiseln fest. Die Kämpfe "zur Befreiung von Geiseln" dauerten an, sagte Armeesprecher Daniel Hagar vor Journalisten.
Israelische Medien berichteten, in den Orten Beeri und Ofakim seien mehrere Geiseln befreit worden. Die israelische Armee lehnte einen Kommentar zu diesen Berichten zunächst ab.
11.35 Uhr: Israel tötet ranghohes Hamas-Mitglied
Israel hat bei seinen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Großattacke vom Samstag ein ranghohes Hamas-Mitglied getötet. Der Zivilschutz bestätigte, die Leiche von Aiman Junis sei am Sonntag aus den Trümmern eines Gebäudes im Flüchtlingslager Nuseirat geborgen worden.
Bisher sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 313 Menschen getötet worden. 1.990 Palästinenser seien verletzt worden.
10.36 Uhr: Israel kündigt Evakuierung aus Gebieten nahe Gazastreifen an
Die israelische Armee hat die Evakuierung aller Israelis aus Gebieten nahe dem Gazastreifen angekündigt. "Unsere Mission in den nächsten 24 Stunden ist es, alle Einwohner rund um Gaza zu evakuieren", sagte Armeesprecher Daniel Hagari vor Journalisten.
Laut Hagari dauern die Kämpfe mit nach Israel eingedrungenen Hamas-Anhängern "zur Befreiung von Geiseln" an. "Zehntausende Soldaten" seien in dem Gebiet im Einsatz. "Wir werden jede einzelne Gemeinde erreichen, bis wir jeden Terroristen in Israel getötet haben", betonte er.
10.18 Uhr: Zentralrat der Juden: Terroristen geht es nicht allein um Israel
Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel hat der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, auf die Bedrohung jüdischen Lebens auch anderswo hingewiesen. "Der Terrorkrieg der Hamas und der libanesischen Hisbollah gegen Israel ist an Grausamkeit kaum zu überbieten", sagte er einer Mitteilung zufolge. "Die Gefährdung für jüdische Einrichtungen auch hier in Deutschland zeigt, dass es den Terroristen nicht allein um Israel geht, sondern dass jüdisches Leben überall von ihnen infrage gestellt wird."
Schuster bezeichnete es als wichtiges Zeichen in dieser "kritischen Zeit" für Israel und alle Juden, dass die Sicherheitsbehörden schnell reagiert hätten, um jüdische Einrichtungen hierzulande zu schützen. Am Samstag hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Schutz verstärken lassen.
09.19 Uhr: Attacke fünf militanter Palästinenser am Strand verhindert
Die israelische Marine hat nach Militärangaben einen neuen Angriff fünf militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet verhindert. "Die Marinesoldaten identifizierten fünf Terroristen, die sich am Zikim-Strand auf israelischem Gebiet versteckt hatten". Sie seien "ausgeschaltet" worden, sagte ein israelischer Armeesprecher. Man habe verhindert, dass sie in zivile Bevölkerungsgebiete vordringen.
Der israelische Rundfunk berichtete, die Männer seien getötet worden. Dies bestätigte der Sprecher jedoch nicht.
07.07 Uhr: Israel meldet Beschuss aus dem Libanon - Gegenangriff
Israel ist nach Angaben eines Militärsprechers aus dem Libanon beschossen worden. Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) würden das Gebiet im Libanon, von dem aus kurz zuvor auf israelisches Gebiet geschossen worden sei, unter Feuer nehmen, teilte IDF-Sprecher Daniel Hagari am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Die israelischen Streitkräfte seien auf alle Szenarien vorbereitet und würden auch weiterhin die Sicherheit der Bewohner Israels schützen.
06.15 Uhr: Israel bombardiert nach Hamas-Angriffen Gazastreifen weiter
Die israelische Luftwaffe hat nach den überraschenden Großangriffen militanter Palästinenser auch in der Nacht zum Sonntag weitere Ziele im Gazastreifen attackiert. Auf beiden Seiten kamen bislang Hunderte von Menschen ums Leben.
Ziel sei es, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad so zu zerstören, "dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen", gab das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am frühen Sonntagmorgen bekannt.
03.20 Uhr: US-Luftfahrtbehörde mahnt zu besonderer Vorsicht über Israel
Die US-Bundesluftfahrtbehörde bittet alle amerikanischen Fluggesellschaften und Piloten um besondere Vorsicht bei Flügen im israelischen Luftraum.
03.00 Uhr: Israel stoppt Energielieferungen an Gazastreifen
Israel will den Gazastreifen nicht länger mit Strom, Benzin und Gütern versorgen. Dies teilt das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Samstagabend mit.
Der Großteil des von der militant-islamistischen Hamas beherrschten Gebiets saß bei Einbruch der Nacht bereits im Dunkeln, nachdem Israel die Stromversorgung gekappt hatte.
02.12 Uhr: Weiter Kämpfe im Süden Israels
In einigen Teilen im Süden Israels gehen laut israelischem Militär auch in der Nacht zum Sonntag die Kämpfe weiter. Die Lage im Land sei noch nicht wieder vollständig unter Kontrolle. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagt, das Sicherheitskabinett habe beschlossen, die militärischen und staatlichen Einrichtungen der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas und der Palästinenser-Miliz islamischer Dschihad zu zerstören.
02.31 Uhr: Biden: "Die USA steht zu Israel"
"Die USA stehen an der Seite Israels", sagt US-Präsident Biden am Samstag in einer vom Fernsehen übertragenen Erklärung im Beisein von US-Außenminister Antony Blinken in Washington. Die Unterstützung der USA für Israel sei "felsenfest und unumstößlich".
00.38 Uhr: Antisemitismusbeauftragter warnt vor Angriffen auf jüdische Einrichtungen
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, warnt in einem Medienbericht nach den schweren Angriffen der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel vor Attacken auf jüdische Einrichtungen in Deutschland.
"Ich begrüße daher, dass die Sicherheitsbehörden den Schutz jüdischer Institutionen bundesweit ab sofort verstärken", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in einem vorab veröffentlichten Artikel. Israelbezogener Antisemitismus sei keine graue Theorie.
00.11 Uhr: Opferzahl steigt weiter - Über 300 Tote in Israel
Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel lokalen Medienberichten zufolge auf mindestens 300 Menschen gestiegen. Rund 1.590 Menschen wurden verletzt, wie mehrere israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf Quellen im Gesundheitswesen berichteten. In den Abendstunden war die Zahl der bestätigten Opfer massiv angestiegen und je mehr Orte von israelischen Sicherheitskräften wieder kontrolliert werden, desto mehr Informationen zum Ausmaß der Gewalt werden klar.
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hatte tagsüber nach Militärangaben mehr als 3.000 Raketen auf Israel abgefeuert. Gleichzeitig drangen am Samstagmorgen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Eine weiterhin unbekannte Zahl an Israelis wurden nach Militärangaben in den Gazastreifen verschleppt.
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