Eine Mutter hält ihr Kind auf dem Arm.
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Laut dem neuen Familienbericht der Bundesregierung haben insbesondere alleinerziehende Mütter oft mit finanziellen Problemen zu kämpfen.

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Neuer Familienbericht: Schwere Zeiten für Alleinerziehende

Neuer Familienbericht: Schwere Zeiten für Alleinerziehende

Alleinerziehende haben es weiterhin schwer – zu diesem Ergebnis kommt der neue Familienbericht, den die Bundesregierung vorgestellt hat. Vor allem alleinerziehende Mütter sind demnach von Armut bedroht, dazu kommen oft gesundheitliche Probleme.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

In jeder fünften Familie in Deutschland erziehen Elternteile ihre Kinder allein oder getrennt. Der Großteil der rund 1,7 Millionen Alleinerziehenden sind weiterhin Mütter. Der Anteil der Väter ist jedoch auf inzwischen 18 Prozent gestiegen. Das hält der neue Familienbericht der Bundesregierung fest.

Vor allem alleinerziehende Mütter haben demnach oft finanzielle Probleme: Viele sind trotz Job auf Sozialleistungen wie Bürgergeld angewiesen. Im Vergleich zu Müttern mit Partner sind sie dreimal häufiger von Armut bedroht. Oft kommen deshalb auch gesundheitliche Folgen wie Depressionen dazu.

Kommission: Ausbau von Kita-Betreuung und Steuer-Erleichterung

Die Familienberichtskommission empfiehlt, die "ökonomische Eigenständigkeit" von Müttern und Vätern zu stärken. Dafür solle unter anderem ein Anspruch auf acht Stunden Betreuung täglich an den Werktagen eingeführt werden für Eltern mit Kindern zwischen einem Jahr und dem Ende der Grundschulzeit. Außerdem müssten "rigide Arbeitszeitmuster" aufgebrochen werden.

Zudem spricht sich die Kommission dafür aus, das Ehegattensplitting auf den Prüfstand zu stellen und das Elterngeld zu reformieren. Hier gehe es darum, die "egalitäre Aufteilung von Sorgearbeit" zu fördern. So könne vermieden werden, dass ein Partner – oft die Frau – vor der Trennung wenig oder gar nicht arbeite und später den eigenen Lebensunterhalt nicht sicherstellen könne.

Kindergrundsicherung mit dem Scheitern der Ampel hinfällig

Auch Bundesfamilienministerin Lisa Paus von den Grünen gab am Mittwoch zu, dass noch nicht genug passiert sei, um gerade für Alleinerziehende bessere Bedingungen zu schaffen. Die Ampel-Koalition habe jedoch unter anderem das Kindergeld deutlich erhöht, außerdem bekämen die Länder in diesem und im nächsten Jahr insgesamt vier Milliarden Euro für bessere Kitas.

Für die Linken im Bundestag ist das zu wenig. Die Familienpolitikerin Gökay Akbulut wirft SPD und Grünen vor, die Probleme von Alleinerziehenden lange ignoriert zu haben. Unter anderem sei die geplante Kindergrundsicherung unter die Räder geraten.

Mit Informationen von epd

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