Bei einem Brand in einem Ferienhaus im Elsass kam es zu mehreren Todesfällen.
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Elf Tote nach Feuer in Ferienunterkunft im Elsass

Elf Tote nach Feuer in Ferienunterkunft im Elsass

Brandkatastrophe im Elsass: Nach einem Feuer in einem Ferienheim für behinderte Menschen bei Colmar sind elf Todesopfer gefunden worden. Frankreichs Präsident Macron zeigte sich erschüttert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Bei einem Brand in einem Ferienheim im Elsass sind elf Menschen gestorben. Sie seien in den Trümmern gefunden worden, sagte die Vizestaatsanwältin von Colmar, Nathalie Kielwasser. In der Ferienunterkunft in Wintzenheim bei Colmar waren Menschen mit Behinderungen untergebracht – nach Angaben der Präfektur eine Erwachsenengruppe aus Nancy.

Zuvor galten zehn Menschen mit Behinderung und ein Betreuer als vermisst. "Leider gibt es keine großen Zweifel", hatte Christophe Marot von der örtlichen Präfektur gegenüber dem Sender "France Info" betont. "All diese Personen waren in der Unterkunft und konnten nicht mehr herauskommen."

300 Quadratmeter brannten: Suche mit Hunden und Drohne

Das Feuer war am Mittwochmorgen gegen 6.30 Uhr ausgebrochen. Nach Angaben der örtlichen Feuerwehr breiteten sich die Flammen schnell aus, 300 von 500 Quadratmetern des Hauses hätten Feuer gefangen. Allerdings konnten die Flammen mithilfe dutzender Feuerwehrleute und Gendarmen rasch unter Kontrolle gebracht werden. Für die Bewohner im ersten Stockwerk sei es jedoch unmöglich gewesen, aus eigener Kraft zu fliehen. Bis Mittag wurden mithilfe einer Drohne, durch Hunde und durch direkte Suche zehn Leichen entdeckt, wie der Einsatzleiter der Feuerwehr, Philippe Hauwiller, mitteilte. Eine weitere vermisste Person wurde später tot aufgefunden.

Macron meldet sich zu Wort – Premierministerin kündigt Besuch an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb am Morgen zu dem Brand auf Twitter: "Angesichts dieser Tragödie denke ich an die Opfer, an die Verletzten, an die Menschen, die ihnen nahestehen." Innenminister Gérald Darmanin dankte der Feuerwehr für ihren schnellen Einsatz.

Premierministerin Élisabeth Borne kündigte an, gemeinsam mit der Ministerin für Solidarität und Familien, Aurore Bergé, nach Wintzenheim zu reisen.

Unterkunft war laut Gemeinde in sehr gutem Zustand

Die Ursache für den Brand ist bislang unklar. Die Präfektur kündigte Ermittlungen der regionalen Staatsanwaltschaft an. Bei dem Gebäude handelt es sich um eine 500 Quadratmeter große ehemalige Scheune im typischen Fachwerkstil der Region, die zu einer zweistöckigen Unterkunft umgebaut worden war.

Ein Sprecher der Gemeinde gab an, das Haus sei in einem sehr guten Zustand gewesen. "Wir kennen diese Herberge", so der stellvertretende Bürgermeister von Wintzenheim, Daniel Leroy. "Diese Unterkunft hat sehr gut funktioniert und keine Probleme gemacht." Vertreter der Gemeinde hätten das Haus von innen gesehen. Alles sei renoviert und in "perfektem Zustand" gewesen. Wintzenheim liegt nahe Colmar und unweit der deutsch-französischen Grenze im Elsass.

Leroy zufolge brannte das Gewölbe des Hauses, die Bedachung sei eingestürzt. Der gesamte obere Bereich sei zerstört worden. Nur das Erdgeschoss, in dem sich die Gemeinschaftsräume befanden, sei intakt geblieben.

Mit Informationen von dpa und AFP

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