Ein Schützenpanzer der Bundeswehr vom Typ Puma, fährt bei der Informationslehrübung Landoperationen 2019 über den Übungsplatz.
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Ein Schützenpanzer der Bundeswehr vom Typ Puma, fährt bei der Informationslehrübung Landoperationen 2019 über den Übungsplatz.

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Pannen-Panzer: Hersteller wollen Puma rasch instand setzen

Pannen-Panzer: Hersteller wollen Puma rasch instand setzen

Ein Totalausfall von Schützenpanzern bei einer Bundeswehr-Übung löste in der Politik Krisenstimmung aus. Nun haben die Hersteller versprochen, den Puma zeitig wieder gefechtstauglich zu machen. Eine Nachbestellung wurde aber erstmal auf Eis gelegt.

Die Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) wollen die defekten Schützenpanzer Puma in den kommenden zwei bis drei Wochen instand setzen. Das teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Ein Teil der Panzer wird demnach seit diesem Mittwoch unter anderem am Rheinmetall-Standort Unterlüß in Niedersachsen auf die genauen Schadensbilder untersucht. Fachkundiges Personal von KMW und Rheinmetall sei an die Bundeswehr-Standorte entsandt worden, an denen sich weitere Puma-Fahrzeuge befänden, hieß es. "Alle Kräfte sind nun darauf gerichtet, die Fahrzeuge in den nächsten zwei bis drei Wochen instand zu setzen", erklärten die Unternehmen.

Totalausfall von Puma-Panzern

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte der Industrie zuvor ein knappes Zeitfenster zur Instandsetzung des ausgefallenen Panzers gegeben. "Da gebe ich ihnen wenige Wochen Zeit. Denn ich brauche verlässliche Systeme und nicht welche, die ich irgendwann in 2025 vielleicht einsetzen kann", sagte die SPD-Politikerin dem Deutschlandfunk.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass bei einer Schießübung der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF alle 18 genutzten Panzer ausgefallen waren. Das von zahlreichen technischen Problemen geplagte Kettenfahrzeug war erst vergangenes Jahr für gefechtstauglich erklärt worden.

Das Gerät wurde von Rheinmetall zusammen mit KMW entwickelt. Lambrecht entschied, vorerst keine weiteren Puma zu kaufen, bis das Waffensystem stabil läuft. Zudem sollen die älteren Marder und nicht die modernen Puma-Panzer für den Nato-Auftrag genutzt werden.

Lambrecht weist Kritik aus Union zurück

Die Ministerin wies im Deutschlandfunk Kritik aus der Union an einem zu spät erfolgten Stresstest der Panzer zurück. Mit Blick auf die am 1. Januar beginnende Beteiligung Deutschlands an der Nato-Eingreiftruppe sei die Übung genau richtig angesetzt worden, erklärte die SPD-Politikerin. "Deswegen hätte eine Übung Monate davor uns überhaupt nicht weitergebracht, denn solche Übungen waren ja vielversprechend", so Lambrecht.

"Waffensysteme müssen kriegstauglich sein, nicht bloß übungstauglich. Milliarden für Hightechsysteme rechtfertigen sich nur, wenn diese Waffen im Kampf klar überlegen sind", mahnte der verteidigungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Alexander Müller. "Wir werden daher bei der Beschaffung umsteuern, vermehrt auf marktgängige und bewährte Komponenten setzen und neuen Marktteilnehmern den Zugang zum Verteidigungssektor leichter machen. Das wird auch traditionelle Firmen unter Druck setzen, nur funktionierende Systeme zu liefern.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD)
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Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD)

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