Auf seiner zweitägigen Malta-Reise hat Papst Franziskus am Sonntag für mehr Mitgefühl für Geflüchtete weltweit gebetet. Er begann seinen zweiten und letzten Tag auf Malta mit einem Besuch der symbolisch wichtigen Grotte des heiligen Paulus in Rabat, die den schiffbrüchigen Apostel ehrt. Der Papst traf sich auch mit Migranten, die wie der heilige Paulus auf der Mittelmeerinsel ankamen und aufgenommen wurden.
Die Geschichte des heiligen Paulus, des Patrons von Malta, ist ein Thema der Reise Franziskus' wegen der vielen Migranten, die über das Mittelmeer in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Europa kommen.
Malta im Mittelpunkt der Debatte um Migrationspolitik
Franziskus nutzte seinen zweitägigen Besuch in Malta, um seinen Aufruf an Europa zu unterstreichen, Migranten und Flüchtlinge genauso willkommen zu heißen, wie einst die Malteser den heiligen Paulus und seine Reisegefährten. "Niemand kannte ihre Namen, ihren Geburtsort oder ihren sozialen Status; sie wussten nur eines: dass dies Menschen waren, die Hilfe brauchten", sagte Franziskus beim Gebet.
Das heutige Malta steht im Mittelpunkt der europäischen Debatte über die Flüchtlingspolitik. Das Land mit einer halben Million Einwohnern wird häufig von humanitären Hilfsorganisationen kritisiert, weil es sich weigert, Rettungsschiffe in seinen Häfen anlegen zu lassen.
Erst in dieser Woche hatte eine deutsche Hilfsorganisation Malta gedrängt, 106 vor Libyen gerettete Migranten aufzunehmen. Das Land lehnte ab. Am Samstag erklärte sich dann die italienische Stadt Palermo bereit, die Menschen aufzunehmen.
Neben Zypern und Griechenland ist auch Malta ein Land, in dem der Apostel Paulus eine wichtige Rolle spielt. Er soll in dem Land nach einem Schiffbruch im Jahr 60 n. Chr. einige Wochen verbracht haben. In der Paulus-Basilika in Rabat traf der Papst Vertreter anderer christlicher Kirchen und eine Reihe weiterer Personen.
Papst-Reise von Gesundheitsproblemen überschattet
Obwohl die Reise des Pontifex nur kurz war, war sie für den 85-Jährigen besonders anstrengend. Er leidet an einer schmerzhaften Bänderzerrung im rechten Knie und musste einen Aufzug benutzen, um in das Flugzeug ein- und auszusteigen. Sein hinkender Gang aufgrund von Ischiasbeschwerden wurde immer deutlicher.
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