Papst Franziskus hat die Gemelli-Klinik in Rom verlassen. Am Samstagmorgen sprach er vor dem Krankenhaus mit dort anwesenden Journalisten und Passanten. "Ich lebe noch", flachste er und kündigte an, am Palmsonntag bei der Messe auf dem Petersplatz dabei zu sein. Zuletzt hatte es Sorgen gegeben im Vatikan, der Papst könnte die Gottesdienste der Karwoche und dann jene an Ostern verpassen.
Papst aus Klinik entlassen: Viele Menschen vor Ort
Das katholische Kirchenoberhaupt absolvierte die Gespräche stehend. Unter anderem segnete er noch ein junges Paar und unterschrieb auf dem Arm-Gipsverband eines Jungen. Anschließend setzte er sich auf den Beifahrersitz eines weißen Fiat 500. Sicherheitskräfte hatten zunächst Mühe, dem Fahrzeug einen Weg durch die zahlreichen anwesenden Menschen zu bahnen.
Franziskus wegen Bronchitis im Krankenhaus
Papst Franziskus hatte sich seit Mittwochnachmittag im Papsttrakt der römischen Uniklinik aufgehalten. Laut Vatikan wurde Franziskus wegen einer infektiösen Bronchitis mit Antibiotika behandelt, was zu einer deutlichen Verbesserung geführt habe. Der Klinikaufenthalt sei gut verlaufen, hieß es bereits am Freitagabend. Zunächst war von einem Aufenthalt zu geplanten Untersuchungen die Rede gewesen.
Franziskus dankt medizinischem Personal
Am Freitagnachmittag hatte der Papst bereits ein wenige Wochen altes Baby in dem Krankenhaus getauft. Außerdem besuchte er die neurochirurgische und onkologische Kinderstation der Klinik, wo er dem medizinischen Personal für dessen aufopferungsvollen Dienst dankte.
Franziskus Krankenhausaufenthalt hatte große Besorgnis ausgelöst. Der Gesundheitszustand des 86 Jahre alten Papstes ist seit geraumer Zeit wechselhaft. Vor etwa einem Jahr hatte sich Franziskus einen Knochenbruch im Knie zugezogen. Seit Mai absolviert er darum die meisten Termine im Rollstuhl. Zudem teilte er im Januar mit, dass seine Darmerkrankung, eine Divertikulitis, wieder zurückgekehrt sei. 2021 war Franziskus wegen einer Darmentzündung in der Gemelli-Klinik operiert worden.
Vatikan: Papst feiert Karwoche und Ostertage wie geplant
Die Gottesdienste der Karwoche und der Ostertage werde der Papst wie geplant feiern, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni am Samstag mit. Erstmals bestätigte er auch die Feier der Messe am Gründonnerstag, zu der in der Regel auch der Ritus der Fußwaschung gehört. Franziskus werde sich für diesen Anlass in das Jugendstrafgefängnis Casal del Marmo im Nordwesten Roms begeben.
Der Sprecher ließ zunächst offen, ob der Papst auch am traditionellen abendlichen Karfreitags-Kreuzweg am Kolosseum teilnehmen wird. Wegen der nachts noch kühlen Temperaturen in Rom wird allgemein erwartet, dass Franziskus diesen Termin mit Rücksicht auf seine Gesundheit absagen wird.
Bei den Gottesdiensten am Palmsonntag und am Ostersonntag wird der Papst laut Angaben wie geplant den Vorsitz einnehmen, während ein Kardinal am Altar zelebriert. Diese Aufteilung wird im Vatikan bereits seit etwa einem Jahr praktiziert, weil die Beweglichkeit des Papstes aufgrund von Kniebeschwerden stark eingeschränkt ist.
Mit Informationen von KNA und dpa
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