Menschen geben ihre Stimmen ab in einem Wahllokal in Malmö für die Parlamentswahl in Schweden am Sonntag, 11. September 2022.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Johan Nilsson

Die Schweden haben am Sonntag mit der Wahl eines neuen Parlaments begonnen.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Rechts oder links in Schweden? Hochspannung bei Parlamentswahl

Schweden wählt heute ein neues Parlament. Umfragen sagen ein enges Rennen zwischen einem Links- und einem Rechtsbündnis voraus. Ähnlich wie in Deutschland sind die hohen Energiepreise derzeitiges Hauptthema bei den Menschen.

Die Schweden haben am Sonntag mit der Wahl eines neuen Parlaments begonnen. Umfragen sagten ein enges Rennen zwischen den beiden Parteiblöcken voraus. Die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Magdalena Andersson dürften zwar wieder stärkste Partei werden, fraglich war jedoch, ob es für sie zusammen mit den Parteien des Mitte-Links-Blocks für eine Regierungsmehrheit reicht. Auf der rechten Seite könnten die populistischen Schwedendemokraten stärkste Partei im bürgerlichen Block werden.

Schweden: Rechtspopulisten auf dem Vormarsch

Die einst von Rechtsextremisten gegründeten Schwedendemokraten waren für viele Wähler lange inakzeptabel und wurden von den anderen Parteien geschnitten. Sie haben jedoch seit 2010 bei jeder Wahl zugelegt und arbeiten eifrig an einem neuen Image. Sie haben sich mit Kritik an der Einwanderungspolitik und der Kriminalität profiliert.

Die 55-jährige Andersson wurde im vergangenen Jahr erste schwedische Ministerpräsidentin und erfreut sich hoher Zustimmungsraten. Der Soziologe Zeth Isaksson führte dies auf Anderssons Verhandlungen zum Nato-Beitritt Schwedens und ihre lange Erfahrung als Finanzministerin zurück. Viele Wähler machen sie jedoch auch für hohe Steuern verantwortlich und verweisen darauf, dass die Sozialdemokraten bereits seit acht Jahren regieren.

Es geht um Einwanderung und die Energiepreise

Die Wahlbeteiligung ist in Schweden traditionell hoch: Bei der vergangenen Parlamentswahl im Jahr 2018 hatte sie bei 87 Prozent gelegen, dem höchsten Wert seit 30 Jahren. Im Fokus des Wahlkampfes standen vor allem die zunehmende Kriminalität, gewalttätige Banden sowie Einwanderung und steigende Energiepreise. Laut Daten der EU-Kommission kostet beispielsweise Diesel nirgends in der EU soviel wie in Schweden.

  • Dossier: Wie heizen wir in Zukunft? Woher kommt der Strom?

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!

Europäische Perspektiven

BR24 wählt regelmäßig Inhalte von unseren europäischen öffentlich-rechtlichen Medienpartnern aus und präsentiert diese hier im Rahmen eines Pilotprojekts der Europäischen Rundfunkunion.