Intensivpflegerinnen sind in Schutzkleidungen auf der Covid-19-Intensivstation einer Klinik mit der Versorgung von Corona-Patienten beschäftigt.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Robert Michael
Bildbeitrag

Intensivpflegerinnen in Schutzkleidungen auf einer Covid-19-Intensivstation

Bildbeitrag
>

Personalmangel bei Pflegekräften in Krankenhäusern verschärft

Personalmangel bei Pflegekräften in Krankenhäusern verschärft

Der Mangel an Fachpflegekräften spitzt sich weiter zu: Jede achte Stelle für Intensivpfleger ist unbesetzt. Auf Normalstationen seien sechs Prozent unbesetzt, sagte der Vorsitzende der Krankenhausgesellschaft dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Der Personalmangel bei den Pflegefachkräften in den Krankenhäusern hat sich im vergangenen Jahr weiter verschärft. Auf den Normalstationen seien sechs Prozent der Stellen und auf den Intensivstationen zwölf Prozent unbesetzt geblieben, sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Das sei gerade in Zeiten andauernd hoher Belastung eine sehr schwierige Situation. "Wir haben praktisch keine Reserven, um Personalausfälle zu kompensieren", sagte Gaß. Deshalb habe während der Pandemie ein Teil der Intensivkapazitäten zeitweise oder dauerhaft auch abgemeldet werden müssen.

8.000 Arbeitsplätze auf Intensivstationen nicht besetzt

Im vergangenen Jahr konnten demnach 8.000 Arbeitsplätze auf den Intensivstationen und damit jede achte Fachstelle nicht besetzt werden. Bis eine neue Intensivfachkraft eine offene Stelle besetzt habe, seien im Durchschnitt 21 Wochen vergangen. Vor fünf Jahren hätten die Kliniken lediglich 3.100 zusätzliche Stellen ausgeschrieben.

Auf den Normalstationen seien 2021 bundesweit rund 14.000 Stellen für examinierte Pflegefachkräfte in den Kliniken unbesetzt geblieben. Vor fünf Jahren waren es Gaß zufolge nur 3.900 unbesetzte Stellen. Bis eine Fachkraft eingestellt wurde, habe es 2021 durchschnittlich 17 Wochen gedauert.

Geburtenstarke Jahrgänge gehen in Ruhestand

Der Personalmangel habe sich aus verschiedenen Gründen verschärft: Die geburtenstarken Jahrgänge gingen in den Ruhe- oder Vorruhestand, erklärte Gaß dem RND. Außerdem blieben viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger in der Elternzeit und anschließend länger in Teilzeit. Während es auf dem Land vor allem an Ärztinnen und Ärzten mangele, zögen Pflegefachkräfte wegen hoher Mieten eher aus den Städten aufs Land.

Die Pflegekräfte kündigten ihre Jobs auch wegen Arbeitsüberlastung, was wiederum zu einer höheren Belastung für die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führe.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!