Polizeibeamte heben zwei Klimaaktivisten der Gruppe «Letzte Generation» von einer Straße.
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Polizeibeamte heben zwei Klimaaktivisten der Gruppe «Letzte Generation» von einer Straße.

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Polizei-Gewerkschaft wirft "Letzter Generation" Fanatismus vor

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält die Allgemeinverfügungen der Städte zur Verhinderung von Klebe-Blockaden für unzureichend. Der zunehmende Fanatismus der sogenannten "Letzten Generation" bereite der Polizei große Sorgen, sagt GdP-Chef Kopelke.

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Was bringen Allgemeinverfügungen, mit denen Städte wie zuletzt Nürnberg Straßenblockaden durch Klimaschützer verhindern wollen? Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich hierzu nun klar positioniert. Sie unterstützt die Maßnahme - hält sie aber für nicht ausreichend. "Es ist richtig, dass Städte spontane Klebeaktionen mit Allgemeinverfügungen verbieten", sagte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke der Deutschen Presse-Agentur.

Die bei Zuwiderhandlung dann drohenden hohen Bußgelder und möglichen Haftstrafen könnten eine wirksame Reaktion sein - "ein spürbares Zeichen des Rechtsstaates sind diese allemal", fügte er hinzu.

"Zunehmender Fanatismus bereitet Polizei Sorge"

Noch wirksamer wäre diese Vorgehensweise aus seiner Sicht, wenn es zu diesen Protestformen bald ein bundesweit abgestimmtes Handeln gäbe. Kopelke sagte: "Die 'Letzte Generation' bringt die Menschen gegen sich auf. Der zunehmende Fanatismus der Gruppe sorgt bei der Polizei für große Besorgnis."

Mit ihren "kriminellen Aktionen und penetranter Rücksichtslosigkeit" würde die Klimaschutzgruppe keine zusätzliche Akzeptanz für den Klimaschutz erreichen. Mit Blick auf Medienberichte über einzelne Polizeibeschäftigte, die sich bei der "Letzten Generation" beteiligen, sagte der GdP-Vorsitzende: "Ein solches Engagement ist hochproblematisch, dienstrechtliche Konsequenzen hochwahrscheinlich."

"Letzte Generation" blockiert erneut in mehreren Städten Verkehr

Klimaaktivisten der Letzten Generation hatten am Freitag mit Blockaden erneut den Straßenverkehr in mehreren deutschen Städten an wichtigen Stellen gestört. In Nürnberg verstießen sie damit gegen eine Allgemeinverfügung, die nicht angemeldete Proteste verbietet.

Am Donnerstag hatten Aktivisten die Flughäfen in Hamburg und Düsseldorf über mehrere Stunden lahmgelegt, indem sie die Zäune überwanden, auf die Rollfelder liefen und sich dort in der Nähe der Start- und Landebahnen festklebten. In Hamburg wurde der Flugverkehr am ersten Ferientag für einige Stunden komplett eingestellt. In Düsseldorf wurden mehrere Flüge umgeleitet oder verspäteten sich.

Mit Informationen von dpa.

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