Die österreichische Polizei hat vor einem islamistischen Anschlag auf Kirchen in Wien gewarnt. Sie bezog sich dabei am Mittwoch auf Informationen des österreichischen Geheimdiensts. Vor bestimmten Gebäuden sei die Sicherheit erhöht worden, teilte die Wiener Polizei bei Twitter mit. Es seien mehr Polizisten in der Hauptstadt unterwegs. Polizeisprecher Markus Dittrich sagte Radio Wien, die Beamten trügen schusssichere Helme und Westen und Maschinenpistolen.
Es gebe zwar keine konkrete Bedrohung, ließ die Polizei wissen, doch seien Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. "Sollte für die Bevölkerung eine konkrete Gefahr an einem konkreten Ort bestehen", werde die Polizei sofort darüber informieren.
Wie lange die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen andauern sollten, konnte die Polizei nicht sagen. Die Behörden forderten Passanten auf, keine Fotos oder Videos von den Beamten in sozialen Medien zu veröffentlichen.
Kirchen bleiben geöffnet
Die Polizei betonte auf Twitter, die Maßnahmen beträfen nicht nur explizit christliche Kirchen, sondern Gebetshäuser und Einrichtungen verschiedener Konfessionen.
Die "Kronenzeitung" berichtete über Geheimdienst-Hinweise, wonach koptische Kirchen in Wien Ziel von Anschlägen werden könnten. Offenbar soll eine nicht näher definierte syrische Gruppe ihren Landsleuten drohen.
Ein Sprecher des Erzbistums Wien sagte der Nachrichtenagentur AP, katholische Kirchen seien offenbar nicht das vorrangige Ziel. Die Polizei habe erklärt, es bestehe keine unmittelbare Gefahr für Katholiken, sagte Michael Prüller. Die Kirchen blieben deshalb geöffnet, Gottesdienste fänden vorerst wie geplant statt. Der Stephansdom war am Mittwoch voller Touristen und Gläubigen.
Vier Tote bei Anschlag in Wien 2020
2020 hatte ein Mann, der der Terrorgruppe Islamischer Staat beitreten wollte, in Wien vier Menschen erschossen. Der Täter war mit einem Automatikgewehr und einer unechten Sprengstoffweste ausgerüstet.
Mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ist römisch-katholisch und vertritt damit die größte Konfession des Landes. Es leben auch kleinere Gemeinschaften von lutherischen Christen, orthodoxen Christen sowie Muslime und Juden in Österreich.
Mit Informationen von AP und KNA.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!