Joe Biden bei der Gewerkschaft United Auto Workers
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Joe Biden bei der Gewerkschaft United Auto Workers

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Premiere in US-Politik: Biden unterstützt streikende Arbeiter

Joe Biden hat sich bei einem Ortsbesuch mit streikenden Arbeitern der Automobilbranche solidarisiert. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein amtierender Präsident Partei für Gewerkschaften in einem Tarifstreit ergreift.

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Es war zwar nur ein kurzer Auftritt, aber ein historischer: Gerade mal rund eineinhalb Minuten lang redete US-Präsident Joe Biden vor streikenden Arbeitern der Autoindustrie im Bundesstaat Michigan. Auf dem Kopf trug er eine Mütze mit dem Logo der Gewerkschaft United Auto Workers und rief den streikenden Mitgliedern zu: "Sie haben verdammt viel mehr verdient, als Sie jetzt bekommen."

Bidens Auftritt als Wahlkampfrisiko

Für Bidens Kampagne zur Präsidentschaftswahl nächstes Jahr ist der Auftritt durchaus ein Risiko. Auf der einen Seite will er bei Arbeitern punkten, auf der anderen Seite könnte er Wähler aus der Mitte verschrecken. In den USA haben Gewerkschaften deutlich weniger Rückhalt als in Deutschland. Traditionell halten sich US-Präsidenten bei Tarifverhandlungen eher raus.

Biden hat den bestreikten Autokonzernen vorgeworfen, nicht genug unternommen zu haben. United Auto Workers fordert einen Lohnanstieg von 40 Prozent und ein Vollzeitgehalt bei einer 32-Stunden-Arbeitswoche. Auf die Frage, ob Gewerkschaftsmitglieder einen Lohnanstieg um 40 Prozent verdienten, antwortete Biden am Dienstag mit Ja. Biden ermutigte Streikende, den Ausstand fortzusetzen.

Gewerkschaft unterstützt Biden bislang nicht

Die Gewerkschaft hat bislang nicht die erneute Kandidatur Bidens für die US-Präsidentschaft unterstützt. Auf die Frage danach sagte Biden zu Reportern, er mache sich "darüber keine Sorgen".

Vor der Präsidentenwahl Anfang November 2024 buhlt auch der republikanische Rivale und Amtsvorgänger Bidens, Donald Trump, um die Unterstützung der Arbeiter in der Branche. Der Geschäftsmann wurde am Mittwoch vor Mitarbeitenden des gewerkschaftlich nicht organisierten Autozulieferers Drake Enterprises in einem Vorort von Detroit erwartet.

Mit Informationen von dpa und Reuters

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