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RKI: erstmals über 100.000 Corona-Neuinfektionen

112.323 Neuinfektionen binnen 24 Stunden meldet das Robert-Koch-Institut. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie ist diese Zahl also sechsstellig. Die Politik diskutiert über weitere Konsequenzen.

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Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie sind binnen eines Tages mehr als 100.000 neue Corona-Infektionen an das Robert Koch-Institut übermittelt worden. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben vom Mittwochmorgen 112.323 Fälle in 24 Stunden.

Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.12 Uhr wiedergeben. Am vergangenen Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen pro Tag erstmals über der Marke von 90.000 Fällen gelegen, vor genau einer Woche wurden 80.430 Neuinfektionen erfasst. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 239 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 384 Todesfälle gewesen.

  • Zur Übersicht: "Aktuelle Hintergründe und News zur Omikron-Variante"

Neuer Höchststand auch bei der Sieben-Tage-Inzidenz

Die Sieben-Tage Inzidenz gab das RKI nun mit 584,4 an. Das ist ebenfalls ein Höchststand. Zum Vergleich: Am Vortag hatte die bundesweite Inzidenz bei 553,2 gelegen, vor einer Woche bei 407,5 (Vormonat: 315,4).

Unter den Bundesländern weist nach wie vor Bremen mit 1.295,6 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz auf, gefolgt von Berlin mit 1.055,1 und Hamburg mit 994,6. Weiterhin sind somit norddeutsche Großstädte besonders stark von der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus betroffen. Besonders niedrige Inzidenzen weisen erneut Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen mit Werten zwischen 275,1 und 216,4 auf.

Debatte: neue Maßnahmen nötig oder nicht?

Die Bundesregierung rechnet demnächst mit einer stärkeren Auslastung der Krankenhäuser. Neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie wurden aber vorerst nicht angekündigt. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet Mitte Februar mit dem Höhepunkt der Omikron-Welle. "Dass die Zahlen so hoch steigen würden, war klar", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. "Gleichwohl sind diese Zahlen natürlich besorgniserregend." Nun müsse beobachtet werden, wie sich dies auf Krankenhäuser und Intensivstationen auswirken werde. In den USA gebe es schon steigende Belastungen der Intensivmedizin. Dies lasse vermuten, dass es auch in Deutschland "mittelfristig erhebliche Auswirkungen aufs Gesundheitssystem" geben könne.

Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sprach sich für eine Verschärfung der Maskenpflicht aus. "Die Ausweitung der FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen und der 2Gplus-Regel, wo Masketragen unmöglich ist, wären sinnvolle Ergänzungen",

Vor der Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Montag gibt es nach Angaben aus Verhandlungskreisen keinen großen Druck für Corona-Verschärfungen. "Entscheidend ist nicht allein die Inzidenz", sagte der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge. "Viel relevanter ist der Anteil tatsächlich schwerer Krankheitsverläufe." Die Hospitalisierungs-Inzidenz liege auf niedrigem Niveau. "Jetzt über neue Eingriffe zu spekulieren, bringt wenig", sagte Sorge. Sinnvoller wäre es, die Normalstationen der Kliniken zu stärken, die Datenlage zu verbessern und das Impfen weiter voranzutreiben.

Hospitalisierungsrate steigt auf 3,17

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 3,17 an (Montag: 3,14).

Seit Beginn der Pandemie gab es 8.186.850 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen bezifferte das RKI am Mittwochmorgen mit 7.098.400. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 116.081.

Zur Übersicht: "So entwickeln sich die Corona-Zahlen in Bayern"

Inzidenz in Bayern steigt über 600er-Marke

In Bayern ist die Sieben-Tage-Inzidenz auf 607,1 angestiegen, gestern lag dieser Wert noch bei 576,3. Die höchste Inzidenz weist im Freistaat mit 948,9 die Stadt München auf, gefolgt vom Landkreis Ebersberg mit 923,0 und dem Landkreis Miesbach mit 876,4. Besonders niedrige Werte haben der Landkreis Kronach mit 262,2 und der Landkreis Coburg mit 208,6.

Grafik: Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner der vergangenen sieben Tage je Landkreis

Intensivbetten: 2.714 belegt, davon 385 Covid-Patienten

In Bayern sind laut dem Divi-Intensivregister 385 Covid-19-Patienten aktuell in intensivmedizinischer Behandlung. Davon müssen 235 invasiv beatmet werden (Stand 06.05 Uhr). Insgesamt sind laut den Daten im Freistaat derzeit 2.714 Intensivbetten belegt, 478 sind frei.

Grafik: Anzahl Corona-Intensivpatienten pro Tag in Bayern

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