Der russische Oligarch Alischer Usmanow (Archivbild von 2016)
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Russischer Oligarch Usmanow: Neue Razzien – auch in München

Russischer Oligarch Usmanow: Neue Razzien – auch in München

Die Ermittlungen gegen den russischen Oligarchen Alischer Usmanow wegen des Verdachts der Geldwäsche ziehen weitere Kreise. Ermittler durchsuchten am Vormittag Standorte einer Großbank in Frankfurt und München.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main haben am Dienstagvormittag 20 bis 30 Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) eine Großbank in München durchsucht. Dies bestätigt ein Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft dem Bayerischen Rundfunk. Das Bundeskriminalamt äußert sich zu dem Einsatz bislang nicht.

UBS-Bank bestätigt Durchsuchungen

Um welche Bank es sich handelt, wollte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft nicht sagen. Er verwies allerdings auf Berichte von "Spiegel Online". Demnach durchsuchen die Beamten die Räumlichkeiten der Bank UBS. Die Bank bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa die Vorgänge: "Wir bestätigen, dass in den Räumlichkeiten der UBS-Europe-SE-Niederlassungen in Frankfurt und München derzeit staatsanwaltschaftliche Durchsuchungen stattfinden. Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden und bitten um Verständnis, dass wir uns zur Sache aktuell nicht weiter äußern können", teilte eine Sprecherin des Geldhauses auf dpa-Anfrage mit.

Berichte: Razzia im Zuge der Ermittlungen gegen Oligarchen Usmanow

Bei der Razzia, die am Dienstag um 10 Uhr begonnen hatte, sollten Beweismittel gegen einen Kunden der Bank sichergestellt werden, so der Sprecher. "Spiegel Online" und Presseagenturen berichten, dass es sich dabei um den russischen Oligarchen Alischer Usmanow handelt, gegen den ein Verfahren wegen Geldwäsche anhängig ist. Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft bestätigte dem BR, dass es im Fall des Verdächtigen bereits in Norddeutschland und am Tegernsee zu Durchsuchungen gekommen war.

Die Bankdurchsuchungen richten laut dem Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft nicht gegen Bankmitarbeiter, sondern: Die Ermittler würden Belege für verdächtige Transaktionen durchsuchen. Es gehe auch darum, die Größenordnung der Geldbeträge einschätzen zu können.

Im September Villen-Durchsuchung am Tegernsee

Wie BR24 berichtete hatten Polizisten am 21. September bei einer Razzia, die zeitgleich in mehreren Bundesländern stattfand, eine Villa und mehrere Anwesen am Tegernsee durchsucht, die dem russisch-usbekischen Oligarchen Alischer Usmanow zugerechnet werden.

Nach Recherchen von BR und MDR gehen die Ermittler davon aus, dass Usmanow für seine Geschäfte in Deutschland steuerpflichtig sein könnte. Und zwar, weil er sich seit 2014 immer wieder und länger in der Villa am Tegernsee aufgehalten haben soll. Sollte er steuerpflichtig sein, könnte es sich um Forderungen in Millionenhöhe handeln.

Das Bundeskriminalamt und Steuerfahnder aus Nordrhein-Westfalen und Bayern ermitteln nach Informationen von BR und MDR seit Monaten gegen Usmanow. Anlass waren etliche Geldwäscheverdachtsmeldungen einiger Banken.

Usmanow auf EU-Sanktionsliste

Die EU setzte den Oligarchen Ende Februar, nur wenige Tage nach Kriegsbeginn in der Ukraine, auf die Sanktionsliste, woraufhin Usmanow das Tegernseer Tal verließ. Er gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Usmanow steht nach früheren Angaben der Ermittler im Verdacht, in den Jahren 2017 bis 2022 mehrere Transaktionen veranlasst zu haben, um die Herkunft von Geldern zu verschleiern. Es bestehe der Verdacht, dass die verschobenen Gelder aus Straftaten stammten, insbesondere aus Steuerhinterziehungsdelikten. Das Volumen der Geldschiebereien soll sich nach früheren Angaben im mehrstelligen Millionenbetrag bewegen.

Mit Informationen von dpa und AFP

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