Nicht nur Tanken, Heizen und Essen wird in Deutschland deutlich teurer, sondern auch der Schulbesuch: Für den Kauf von Schulmaterialien mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Juli teils deutlich mehr ausgeben als ein Jahr zuvor.
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Schulranzen fast fünf Prozent teurer als vor einem Jahr
Schulhefte und Zeichenblöcke kosteten durchschnittlich 13,6 Prozent mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Preise zogen damit deutlicher an als die Lebenshaltungskosten insgesamt, die im selben Zeitraum um 7,5 Prozent zulegten. "Gründe für die hohe Preissteigerung bei Schulheften und Zeichenblöcken dürften unter anderem die anhaltende Papierknappheit sowie die zunehmenden Kosten in der Papierproduktion sein", vermuten die Statistiker.
Bei anderen Schulmaterialien fiel der Aufschlag geringer aus. So mussten für Stifte und Farbkästen sowie für Füller und Füllerpatronen 5,2 Prozent mehr bezahlt werden als noch im Juli 2021. Schulranzen verteuerten sich um 4,7 Prozent.
150 Euro Unterstützung pro Schulkind und Schuljahr möglich
Die benötigten Materialien für den Schulstart sind ohnehin nicht günstig - nun steigen die Ausgaben für Familien mit Kindern also weiter. Wichtig zu wissen: Familien mit geringerem Einkommen können für die Anschaffungen schon länger einen Zuschlag beantragen.
"Insgesamt hält das Schulbedarfspaket 150 Euro für jedes berechtigte Schulkind pro Schuljahr bereit", schreibt das Bundesfamilienministerium auf seiner Webseite. Voraussetzung dafür sei, "dass Eltern oder Alleinerziehende mit Schulkind den Kinderzuschlag oder Wohngeld erhalten". Ein Anspruch bestehe auch "für Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Sozialhilfe oder Asylbewerber-Leistungen".
Inflationsrate zuletzt stabil über sieben Prozent
Die deutschen Verbraucher ächzen seit Monaten unter steigenden Preisen. Die Lebenshaltungskosten sind im Juli um 7,5 Prozent und im Juni um 7,6 Prozent gestiegen, nachdem teure Energie die Inflationsrate im Mai mit 7,9 Prozent auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren getrieben hatten.
Der staatliche Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket im Nahverkehr sorgten zuletzt für ein wenig Entlastung. Allerdings halten Ökonomen im Herbst wegen stark steigender Gaspreise und der neuen Gasumlage sogar zweistellige Teuerungsraten für möglich.
(mit Informationen von Reuters)
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