Kommendes Wochenende starten die Sommerferien in Bayern. Auch Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg haben seit Mitte der Woche große Ferien. Für Autourlauber bedeutet das, sich geduldig auf volle Autobahnen einzustellen. Zwar fahren nicht alle am ersten Ferienwochenende los, voll wird es aber trotzdem – auf der Straße, im Zug und an den Flughäfen.
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Jeder Zweite macht Autourlaub
Nach Angaben der "ADAC Tourismusstudie" ist das Auto weiter das beliebteste Verkehrsmittel der Deutschen für Urlaubsfahrten. Die Hälfte der Reisenden bestreiten ihren "Haupturlaub" am liebsten mit dem Auto, ein knappes Drittel mit dem Flugzeug und elf Prozent bevorzugen dafür die Bahn.
Auch bleibt demnach Deutschland als Urlaubsziel beliebt: 45 Prozent machen Urlaub im eigenen Land, ähnlich viele haben Europa als Reiseziel und nur zwölf Prozent zieht es in fernere Länder jenseits der EU.
Große Baustellen bremsen die Sommerreisewelle
Für Autoreisende sind Baustellen besonders nervig, da sie Geduld und Konzentration bei dichtem Verkehr auf eine besondere Probe stellen. Auch steigt die Unfallgefahr durch das Abbremsen vor Tempolimits oder das Einfädeln an verschwenkten Fahrspuren. Doch die mittleren und größeren Baustellen werden extra in die Sommerzeit gelegt, da die Witterungsverhältnisse dann am besten sind und weniger Berufsverkehr unterwegs ist.
Während der Ferienwochen seien erfahrungsgemäß weniger Pendler unterwegs, so André Winkel vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg. "Da kommen die Leute dann besser mit den Baustellen klar", fügt er hinzu. Das aktuell vermutlich größte Bauprojekt in Bayern ist der auf 76 Kilometern laufende, sechsspurige Ausbau der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Biebelried und dem Kreuz Fürth/Erlangen.
Stauschwerpunkt Wochenende: Lieber Werktags fahren
Wer flexibel ist oder es bei der Buchung der Urlaubsreise berücksichtigen konnte, sollte Freitagnachmittag und Samstag als Reisetage meiden und lieber auf den Wochenbeginn ausweichen. Erfahrungsgemäß sind an den Wochenenden die wichtigsten Nord-Süd Verbindungen schnell verstopft und bleiben das dann auch über Stunden. Dazu gehören die A8 von Stuttgart über München in Richtung Salzburg, die A3 Frankfurt - Würzburg - Nürnberg und im weiteren Verlauf in Richtung München die A9. Außerdem staugefährdet die Münchner Umfahrung A99 und die Abzweigung von der Salzburger Autobahn A8 am Inntaldreieck auf die A93 Richtung Kufstein. Jenseits der Grenze lauern in Österreich Stauschwerpunkte auf der A10 am Tauerntunnel, der A11 Richtung Slowenien vor dem Karawankentunnel und auf der A13 Brennerautobahn vor der Mautstelle Schönberg.
Ab Mitte August setzt dann auch die erste Rückreisewelle ein, denn die Ferien enden in einigen Bundesländern schon wieder.
Flugreisen: Spanien, Italien und Frankreich sind beliebteste Ziele
Auch an den Flughäfen Nürnberg und München beginnt Ende Juli die Hauptreisezeit: Während vom Airport in Franken die meisten Flieger ins türkische Antalya abheben, starten vom Erdinger Moos die meisten Passagiere in Richtung Spanien, Italien und Frankreich. Auch Langstreckenziele sind beliebt, darunter vor allem die USA und Kanada. Am Flughafen München werden bei der Kontrolle des Handgepäcks inzwischen sieben Computertomographie-Scanner eingesetzt.
Im Vergleich zu den herkömmlichen Geräten verlaufen die Kontrollen nun schneller, weil Elektronik und Flüssigkeiten im Handgepäck bleiben können. Trotzdem bittet der Flughafen darum, mit möglichst wenig Handgepäck zu verreisen und genug Zeit für Check-in und Sicherheitskontrolle einzuplanen.
Reisen mit der Bahn: Clever packen oder Koffer verschicken
Wer immer wieder mit dem Zug in den Urlaub fährt, hat an Sitzplatzreservierungen sicherlich gedacht und auch die Auslastung der Züge beachtet: Die lässt sich nämlich bereits bei der Buchung einer Zugverbindung in der Reiseauskunft oder in der DB Navigator-App einsehen. Doch die Bahn ist in den vergangenen Jahren als Beförderungsmittel beliebter geworden und zieht auch immer mehr Familien an: Im Gegensatz zum Autourlaub ist bei Zugfahrten präzises Packen besonders wichtig, da natürlich auch jedes zusätzliche Gepäckstück zum und vom Bahnhof geschleppt werden muss. Wer mit der Bahn verreisen, aber beim Packen nicht verzichten möchte, kann aber die Koffer vorab an den Urlaubsort schicken lassen.
Doch auch bei Bahnreisen können Baustellen die Fahrt verlängern: So wird zum Beispiel die Strecke zwischen Innsbruck und dem Brenner im August für Bauarbeiten gesperrt. Reisende müssen sich auf längere Fahrtzeiten und Umfahrungen einstellen.
Dieser Artikel ist erstmals am 24.07.2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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