Zwei bis drei Grad je 100 Jahre erwärme sich das Mittelmeer infolge des Klimawandels, je nach Standort. Das zeigt eine Studie. Was nach einem langsamen Anstieg klingt, hat große Folgen. Durch die höhere Temperatur werde auch das Wasser salziger, erklären die Wissenschaftler des spanischen Meeresforschungsinstituts ICM-CSIC in der Zeitschrift "Journal of Marine Science and Engineering". Die Ergebnisse beruhten auf der Auswertung von Langzeitdaten der vergangenen 30 Jahre und seien in allen Wassertiefen gemessen worden.
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Deutliche Beschleunigung beobachtet: Meeresspiegel steigt an
Der Salzgehalt des Mittelmeeres ist höher als zum Beispiel der des Atlantiks, weil mehr Wasser verdunstet als aus Flüssen, die in das Binnenmeer münden, hinzukommt. Der Austausch mit dem Atlantik ist nur sehr begrenzt, da die Straße von Gibraltar nur eine sehr schmale Verbindung darstellt.
Zudem sei festgestellt worden, dass der Meeresspiegel im Durchschnitt um etwa 2,8 Millimeter pro Jahr steige. Bei dieser Entwicklung sei eine deutliche Beschleunigung seit den 1990er Jahren beobachtet worden.
Massenhaft auftretende Quallen: Was verändert sich noch im Mittelmeer?
Die Erhöhung der Wassertemperatur und des Salzgehalts gefährdet anderen Studien zufolge die Artenvielfalt im Mittelmeer. In den wärmeren Gewässern des Mittelmeers gebe es inzwischen fast 1000 nicht einheimische Arten, die sich jedes Jahr weiter nach Norden und Westen ausbreiten und dabei einheimische Arten verdrängten, schrieb die Umweltorganisation WWF.
Manche heimische Arten wie der Adriatische Stör und der Tiefsee-Kardinalfisch seien vom Aussterben bedroht. Massenhaft auftretende Quallen seien ein Problem für Fischer und Urlauber und die Klimakrise erhöhe das Risiko von Wetterextremen. Das hängt auch mit wärmer werdenden Weltmeeren zusammen. Denn wärmere Weltmeere erhöhen die Temperaturen der Luftschichten darüber, es verdampft mehr Wasser, die wärmeren Luftmassen können immer mehr Wasser speichern. Starkregen und Hurrikane, schwere Überschwemmungen und andere Extremwetter-Ereignisse können die Folge sein.
Mit Informationen von dpa
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