Wegen des Angriffs auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 soll der frühere Anführer der rechtsradikalen Gruppe "Proud Boys" 22 Jahre lang in Haft. Eine Geschworenenjury hatte Henry "Enrique" Tarrio bereits im Mai wegen "aufrührerischer Verschwörung" schuldig gesprochen.
Bislang härteste Strafe in Bezug auf Kapitol-Attacke
Tarrio war am Tag des Sturms zwar nicht selbst in Washington, er sei aber der Rädelsführer gewesen und habe den Angriff seiner Mitstreiter auf das Kapitol mit dem Ziel angeleitet, so die Staatsanwaltschaft. Tarrios Strafe ist die längste, die bislang im Rahmen der juristischen Aufarbeitung des Aufstands verhängt wurde. Sein Anwalt kündigte laut US-Medien Berufung an.
Justizminister Merrick Garland erklärte, die "Proud Boys" hätten bei dem Anschlag eine zentrale Rolle gespielt. Tarrio habe nun erfahren, welche Strafe eine Verschwörung zur gewaltsamen Verhinderung der rechtmäßigen Machtübergabe nach sich ziehe. Im Zusammenhang mit den Vorfällen in Washington wurden mehr als 1.100 Verdächtige angeklagt. Mehr als 600 von ihnen wurden bereits verurteilt.
Trump hatte Anhänger aufgewiegelt
Anhänger des damals abgewählten Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Sitz des US-Parlaments in Washington erstürmt. Dort war der Kongress an jenem Tag zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen. Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede mit der Falschbehauptung aufgewiegelt, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Bei den Krawallen kamen fünf Menschen ums Leben. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land.
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