Die spanische Seenotrettung hat bei ihrer Suche nach drei vermissten Booten mit Migranten aus Afrika im Seegebiet südlich der Kanaren 86 Menschen in Sicherheit gebracht. Das teilte die Organisation auf Twitter mit.
Boote mit vielen Migranten verschwunden
Der Seenotkreuzer "Calíope" war am Montagmittag aus dem Hafen von Maspalomas auf Gran Canaria ausgelaufen, nachdem ein spanisches Suchflugzeug ein Flüchtlingsboot etwa 140 Kilometer südwestlich von der Insel entdeckt hatte. Der Containerfrachter "MSC Marta" unter der Flagge Panamas war in der Nähe des Migrantenbootes geblieben, bis der Seenotkreuzer eintraf und die Menschen übernahm, wie die Seenotrettung weiter mitteilte.
Zuvor hatte die in Afrika gut vernetzte spanische Hilfsorganisation "Caminando Fronteras" (Grenzgänger) berichtet, am 23. Juni seien zwei Boote mit je etwa 60 Menschen an Bord von Senegal aus Richtung Kanaren gestartet. Am 27. Juni habe sich ein drittes Boot mit etwa 200 Menschen von dem Küstenort Kafountine im Senegal ebenfalls auf den Weg zu den spanischen Inseln gemacht. Die Organisation stehe mit Angehörigen der Vermissten in Kontakt, die keine Nachricht von den Menschen auf den Booten hätten. Ob es sich bei dem Boot mit 86 Migranten um eines der drei vermissten Boote handelt, war zunächst unklar.
Lebensgefährliche Fluchtroute
Kafountine liegt rund 1.700 Kilometer von der spanischen Inselgruppe entfernt. Der Atlantik mit seinen starken Strömungen und hohem Wellengang gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten zu europäischen Ländern. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wurden dieses Jahr bis zum 2. Juli auf den Kanaren 7.278 Migranten aus Afrika gezählt.
Nach Angaben von "Caminando Fronteras" starben im ersten Halbjahr auf der Atlantikroute bereits mindestens 778 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte aber höher liegen.
Mit Informationen von AFP, dpa und Reuters
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