2023 ist Hamburg an der Reihe: In diesem Bundesland finden heuer die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit statt. Welches Bundesland dran ist, richtet sich immer danach, wer aktuell den Vorsitz im Bundesrat inne hat. Doch was ist am 3. Oktober so besonders und woran wird erinnert?
- Zum Artikel: "Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung - eine Zeitreise"
Was feiern wir am Tag der Deutschen Einheit?
Jedes Jahr gedenkt Deutschland an diesem Tag der deutschen Wiedervereinigung, also dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zur Bundesrepublik Deutschland (BRD).
Im sogenannten Einigungsvertrag aus dem Jahr 1990 wurde der 3. Oktober zum gesetzlichen Feiertag in Deutschland bestimmt. So heißt es in Artikel 2, Satz 2: "Der 03. Oktober ist als Tag der Deutschen Einheit gesetzlicher Feiertag." Das Gedenken soll das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.
1990 traten die Veränderungen in Kraft. Formal abgeschlossen war der Prozess der Wiedervereinigung am 03. Oktober. Es war das Ende der DDR. Seit 32 Jahren sind Ost- und Westdeutschland damit nun wieder vereint. Festgelegt war im "Einigungsvertrag" unter anderem auch, dass Berlin nun die Hauptstadt ist.
Ist der 3. Oktober ein bundesweiter Feiertag?
Der 3. Oktober ist ein fester Feiertag in Deutschland, in allen Bundesländern. Für Gesamtdeutschland zählt der Tag der Deutschen Einheit als wichtigster Feiertag. Er ist der einzige bundesrechtlich festgelegte Feiertag - alle anderen legen die Bundesländer selbst fest.
Haben Geschäfte trotzdem geöffnet?
Durch den bundesweiten Feiertag bleiben viele Geschäfte geschlossen. Lediglich Läden wie Tankstellen, der ein oder andere Bäcker, Shops an Flughäfen oder in Bahnhöfen haben teilweise geöffnet. Auch beim Besuch in Restaurants lohnt es sich, vorher nachzufragen, ob Gäste empfangen werden. Mancherorts ist aber auch ein verkaufsoffener Feiertag für einige Stunden geplant.
Warum war vorher der 17. Juni der Tag der Deutschen Einheit?
Im Kontext des Tages der Deutschen Einheit taucht immer wieder der 17. Juni auf. Bis 1990 war dieser Tag in der Bundesrepublik Deutschland Feier- und Gedenktag – wurde dann aber nach der wirklichen Wiedervereinigung abgelöst. Mittlerweile ist der 17. Juni kein Staatsfeiertag mehr, dennoch finden häufig viele Gedenkveranstaltungen statt.
Die BRD erklärte den Juni-Tag damals im Gedanken an den Volksaufstand 1953 in der DDR zum Feiertag. Das SED-Regime schlug die Proteste damals blutig nieder. Der Tag sollte an die Menschen, die für ihre Freiheit kämpften, und an die Zusammengehörigkeit von Deutschlands Ost und West erinnern.
Dieser Artikel ist erstmals am 03.10.2022 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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