Eine Mikrobiologin nimmt im Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie das Picken einer Bakterienkolonie (Streptococcus pyogenes) auf eine Blutagarplatte vor.
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Vermehrt Streptokokken-Infektionen in Großbritannien: In erster Linie betroffen sind Kinder.

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Todesfälle durch Streptokokken: Britische Behörde warnt Eltern

Todesfälle durch Streptokokken: Britische Behörde warnt Eltern

Die Anzahl der Streptokokken-Infektionen sind in Großbritannien derzeit höher als üblich, die Verläufe schwerer. In England und Wales sind sechs Kinder verstorben. Eltern werden um Wachsamkeit gebeten: Sie sollen auf bestimmte Symptome achten.

Sechs Kinder sind in England und Wales bereits an schweren Streptokokken-Erkrankungen gestorben. Fünf von ihnen waren jünger als zehn Jahre. Nun warnt die britische Gesundheitsbehörde UKHSA Eltern vor dem Erreger. Sie empfiehlt, insbesondere bei Scharlach-Symptomen wachsam zu sein.

In Großbritannien würden "in diesem Jahr mehr Fälle von Streptokokken der Gruppe A auftreten als sonst", erklärte der stellvertretende UKHSA-Direktor Colin Brown. Die daraus resultierenden schweren Erkrankungen seien aber "immer noch ungewöhnlich".

851 Scharlach Fälle - statt durchschnittlich 186

Nach UKHSA-Angaben wurden in der vergangenen Woche laut Statistiken in England 851 Scharlach-Fälle gemeldet - weitaus mehr als in den Vorjahren mit durchschnittlich 186 Fällen. Die Zunahme an Streptokokken-Infektionen der Gruppe A der unteren Atemwege bei Kindern in den vergangenen Wochen mit schwerer Krankheitsfolge soll nun ebenfalls untersucht werden.

Brown forderte die Eltern auf, einen Arzt zu konsultieren, sollte ihr Kind "Anzeichen einer Verschlechterung nach einem Anfall von Scharlach, Halsschmerzen oder einer Atemwegsinfektion" zeigen.

Streptokokken: Meist Infektion mit Halsschmerzen oder Scharlach

Das Bakterium verursacht Brown zufolge meist eine leichte Infektion mit Halsschmerzen oder Scharlach. Es sei wichtig, "dass Eltern auf die Symptome achten und so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen, damit ihr Kind behandelt werden kann und wir verhindern können, dass die Infektion ernst wird".

Eigentlich können die bakteriellen Infektionen durch Gabe von Antibiotika gut behandelt werden. Doch in seltenen Fällen lösen sie schwere Komplikationen aus. "Angesichts des Potenzials für schwere Krankheitsbilder bei Kindern bleibt es weiterhin wichtig, dass Fälle von Scharlach rasch mit Antibiotika behandelt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und das Risiko potenzieller Komplikationen bei Erkrankten und ihren Kontaktpersonen zu vermeiden", hieß es in einer Mitteilung der UKHSA.

Was ist Scharlach und wie sehen die Symptome aus?

Scharlach ist eine der häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten unter Kindern , wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihrer Website schreibt. Die A-Streptokokken können demnach zu Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Schüttelfrost und einem nicht juckenden Hautausschlag führen. Dieser erstrecke sich oft von den Achseln und dem Brustkorb bis hin zu den Leisten und breite sich schließlich auf dem ganzen Körper aus

Die Bakterien können Giftstoffe, sogenannte Toxine, bilden. Vor dem Giftstoff des speziellen Erregers seien Genesene schützt, es gebe jedoch verschiedene Giftstoffe, sodass es möglich sei, mehrfach an Scharlach zu erkranken. Als hoch ansteckende Infektionskrankheit komme Scharlach besonders häufig beispielsweise in Kitas und Schulen vor.

Ursache der Krankheits-Häufung bislang unklar

Wodurch die Häufung der Erkrankungen in Großbritannien hervorgerufen wird, ist bislang unklar. Experten halten es aber für möglich, dass viele Kinder durch die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie weniger immun sind als in früheren Jahren. Zuletzt hatte es im Winter 2017/18 eine erhöhte Zahl an schweren Erkrankungen durch A-Streptokokken gegeben. Damals starben im Vergleichszeitraum vier Kinder in England an Komplikationen.

Mit Material von AFP und dpa

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Die Lage in bayerischen Kinderkliniken spitzt sich weiter zu.
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