Archivbild: Rishi Sunak, Ex-Finanzminister von Großbritannien, gilt als aussichtsreicher Bewerber um die Nachfolge von Premierministerin Truss.
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Sunak bewirbt sich offiziell als britischer Premier-Kandidat

Sunak bewirbt sich offiziell als britischer Premier-Kandidat

Im Rennen um die Nachfolge von Liz Truss als Premierministerin Großbritanniens gibt es einen zweiten Kandidaten: Der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak hat seine Bewerbung offiziell bekannt gegeben.

Der britische Ex-Finanzminister Rishi Sunak bewirbt sich erneut für das Amt des Premierministers. "Großbritannien ist ein großartiges Land, aber wir sind in einer ernsthaften ökonomischen Krise. Deshalb möchte ich die Konservative Partei anführen und nächster Premierminister werden", schrieb Sunak am Sonntag auf Twitter. Der 42-Jährige gilt als Favorit im Rennen um die Nachfolge der scheidenden Premierministerin Liz Truss und hat bereits deutlich mehr als die notwendigen 100 Unterstützer in der Fraktion zusammen.

Warum Sunak als Favorit für Truss-Nachfolge gilt

Sunak war Anfang September im Rennen um die Johnson-Nachfolge gegen Truss unterlegen, die nun bereits nach gut sechs beispiellos chaotischen Wochen bereits wieder aus dem Amt ausscheidet. Sunak wird nun von vielen zugute gehalten, dass er vor genau jenem Chaos, das Truss mit ihrer Wirtschaftspolitik an den Finanzmärkten ausgelöst hat, im Wahlkampf wiederholt gewarnt hat.

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Johnson soll trotz Rücktritt im Juli erneute Kandidatur anstreben

Auch Ex-Premier Boris Johnson soll seinen Hut für das Amt des Premierministers erneut in den Ring werfen. Er war erst am Samstag mit seiner Familie aus einem verkürzten Karibikurlaub nach London zurückgekehrt. Verbündete gaben an, Johnson stehe bereit und habe auch bereits genügend Unterstützer beisammen. Öffentlich hatten sich bisher jedoch erst deutlich weniger zu ihm bekannt.

Der damalige Regierungschef Johnson war Anfang Juli durch eine Revolte in den eigenen Reihen zum Rücktritt gezwungen worden. Seine turbulente Amtszeit war von zahlreichen Skandalen überschattet gewesen. Ex-Finanzminister Sunak gilt bei vielen von Johnsons Anhängern wegen seiner Rolle bei dessen Rücktritt als "Königsmörder".

Britische Medien spekulieren über Deal zwischen Sunak und Johnson

Die beiden aussichtsreichsten Kandidaten im Rennen um die Nachfolge der scheidenden britischen Premierministerin, Sunak und Johnson, hatten sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge am Samstagabend zum Gespräch getroffen. Über den Inhalt ihrer Unterhaltung wurde zunächst nichts bekannt. Britische Medien spekulierten aber sogleich, die beiden könnten sich auf einen Deal einigen, um eine Spaltung der Tory-Partei zu vermeiden. Der konservative "Sunday Telegraph" schlug etwa vor, der Favorit Sunak könne Johnson eine Rolle in einem zukünftigen Kabinett anbieten.

  • Zum Artikel: Duell um Downing Street - Johnson oder Sunak?

Tories suchen im Schnellverfahren Nachfolge für Truss

Truss war am Donnerstag als Premierministerin mit der kürzesten Amtszeit jemals zurückgetreten, nachdem sich ihre Wirtschaftspolitik als unhaltbar erwiesen und sie zwei wichtige Kabinettskollegen verloren hatte. Die Partei hat ein Schnellverfahren angekündigt, so dass spätestens am kommenden Freitag feststehen soll, wer künftig an der Spitze der britischen Regierung stehen wird.

  • Zum Artikel: Truss war's - Wie geht es weiter in Großbritannien?

Penny Mordaunt ist dritte Bewerberin um den Parteivorsitz

Im Rennen ist außerdem die für Parlamentsfragen zuständige Ministerin Penny Mordaunt, die bereits am Freitag ihre Kandidatur offiziell angekündigt hatte. Bis Montagnachmittag können Nominierungen eingehen. Spätestens am kommenden Freitag soll feststehen, wer künftig an der Spitze der Regierung stehen wird.

Schaffen mehr als zwei Kandidaten die nötige Schwelle von 100 Unterstützern, soll bei Abstimmungen in der Fraktion der Kreis verkleinert werden. Gibt es danach noch zwei Finalisten, kann die Parteibasis im Laufe der Woche in einem Online-Votum abstimmen. Die Entscheidung könnte auch schon früher als Freitag fallen, falls sich ein Kandidat freiwillig zurückzieht.

Mit Informationen von dpa und AFP