Die Stadt Würzburg will nicht, dass der Song "Layla" auf dem Kiliani-Volksfest gespielt wird. Darin wird eine Prostituierte als "schöner, jünger, geiler" besungen. In sozialen Netzwerken wird kontrovers über die Entscheidung diskutiert.
Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FPD) hatte sich zu Wort gemeldet. "Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zu viel", schrieb der FDP-Politiker bei Twitter. Die JU-Vorsitzende von Würzburg-Stadt, Rena Schimmer, sieht die Entscheidung kritisch. Aus ihrer Sicht ist der Text durch die Kunstfreiheit gedeckt.
Sookee: Kunstfreiheit soll Minderheiten schützen
Anders sieht das die Musikerin Nora Hantzsch alias Sookee. Sie befürwortet das Verbot des umstrittenen Songs "Hier geht es lediglich um eine Fleischbeschau", sagte Sookee im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2.
Für sie gelte hier nicht das Argument der Kunstfreiheit, so Sookee. "Wie wenig Anspruch hat eine Gesellschaft an sich selber, dass sie die Kunstfreiheit bemühen will, als hohes Gut, um so einen Song zu rechtfertigen und zu schützen?" Kunstfreiheit sei ihrer Meinung nach dazu da, um Menschen in "Minderheitenpositionen" zu schützen und nicht dafür, jeden "stumpfen gesellschaftlichen Diskriminierungs-Move auch noch in die Charts zu pushen", betonte die Musikerin.
Es wird "gesellschaftlich nach unten getreten"
Das Lied sei diskriminierend, weil es darin um Sexarbeiterinnen gehe, die in der Gesellschaft sowieso schon keinen guten Stand hätten, sagte Sookee. "Es ist ja kein Lied über eine Zahnarzthelferin." Es gehe darum, dass "an dieser Stelle gesellschaftlich nach unten getreten wird".
Generell spreche nichts dagegen, Sexualität in der Musik zu thematisieren, so die feministische Musikerin, die sich seit Jahren auch gegen Geschlechterdiskriminierung, Homophobie, Rassismus und Antisemitismus einsetzt. Es gehe aber darum, in welcher Art und Weise man das tue.
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