Rettungskräfte klettern durch einen von einem Tornado zerstörten Wohnmobilpark und suchen nach Leichen
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Rogelio V. Solis

Ein heftiger Tornado hat Tod und Verwüstung in den Süden der USA gebracht.

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US-Behörden zählen mindestens 26 Tote nach Tornado

Ein heftiger Tornado hat Tod und Verwüstung in den Süden der USA gebracht. Allein der ärmste US-Bundesstaat Mississippi verzeichnete mindestens 25 Tote und Dutzende Verletzte. Und Meteorologen geben noch keine Entwarnung.

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Bei einem heftigen Tornado im Süden der USA sind mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. Der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 320 Stundenkilometern habe mehr als eine Stunde gewütet und eine mehr als 270 Kilometer lange Schneise der Verwüstung in die Landschaft gepflügt, teilte der Wetterdienst am Samstagabend (Ortszeit) mit. In Mississippi gab es mindestens 25 Tote. In Alabama wurde ein Mann getötet, dessen Wohnwagen sich mehrfach überschlug. Hunderte Menschen haben kein Dach mehr über dem Kopf.

Schockierte Überlebende arbeiteten sich mit Kettensägen durch Trümmer und umgestürzte Bäume. Unter entwurzelten Eichen klemmten abgerissene Stromleitungen.

US-Wetterdienst warnt vor weiteren Tornados

Die Chefin der nationalen Katastrophenschutz-Behörde Fema, Deanne Criswell, und Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas wollten an diesem Sonntag die betroffene Region besuchen. Der Wetterdienst warnt derweil vor weiteren heftigen Stürmen. Erwartet werden an diesem Sonntag schwere Gewitter mit Hagelkörnern, die die Größe von Hühnereiern erreichen könnten. Auch weitere Tornados und Windböen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 110 Kilometern pro Stunde seien möglich. Die Meteorologen gehen davon aus, dass sich die Stürme erst am Abend abschwächen und von vereinzelten Schauern gefolgt werden dürften.

Mississippi gilt als der ärmste Bundesstaat der USA, weshalb derartige Katastrophen die Menschen dort besonders hart treffen. Der Wiederaufbau könnte sich über viele Jahre hinziehen. Der Wirbelsturm hatte am Freitag ganze Häuserblocks in Trümmer gelegt, Häuser zerstört und den Turm einer Kirche abgerissen. Besonders schlimm erwischte es das Städtchen Rolling Fork, wo der Tornado Autos umblies und den Wasserturm umstürzte. In der fast völlig zerstörten Kleinstadt wohnten bislang rund 2.000 Menschen - viele von ihnen in ausgebauten Wohnwagen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze des Landes.

"Meine Stadt ist weg. Aber wir werden widerstandsfähig sein und wir werden zurückkommen", sagte der Bürgermeister der Stadt, Eldridge Walker, am Samstag im US-Fernsehen. Als die Sturmwarnung kam, hätten er und seine Frau Schutz in der Badewanne ihres Hauses gesucht. Nun biete seine Stadt das Bild "völliger Verwüstung".

US-Präsident Biden sagt Hilfe zu: Schäden "herzzerreißend"

Der Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, rief den Notstand aus und versprach, die zerstörten Orte wieder aufzubauen. US-Präsident Joe Biden sagte Hilfe der Bundesregierung zu. Die Schäden seien "herzzerreißend".

Laut vorläufigen Daten des nationalen Wetterdienstes blieb der Tornado offenbar mehr als eine Stunde lang am Boden. "Das ist selten - sehr, sehr selten", sagte Meteorologe Lance Perrilloux über diesen langen Zeitraum. Der Wetterdienst vermutete zudem, dass es weitere Tornados gegeben hat. Er warnte darüber hinaus vor neuen Unwettern am Sonntag. In Louisiana, Mississippi und Alabama könne es Sturm, Hagel und möglicherweise weitere Tornados geben.

Mit Informationen von dpa.

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