Der Firmensitz des französisch-österreichischen Biotechkonzern Valneva in Wien
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Valneva: EU will Vorab-Kaufvertrag für Impfstoff kündigen

Die EU-Kommission will nach Angaben des französisch-österreichischen Biotechkonzerns Valneva den Vorabkaufvertrag für dessen Corona-Impfstoff kündigen. Dazu habe die EU das Recht, da das Präparat bis Ende April keine Marktzulassung erhalten hat.

Es ist ein weiterer Rückschlag für den französisch-österreichischen Biotechkonzern Valneva: Die EU-Kommission wolle wegen der noch immer ausstehenden Marktzulassung den Vorabkaufvertrag für das Vakzin kündigen, teilte der Konzern mit. Im Rahmen des Vertrages war die Lieferung von bis zu 60 Millionen Dosen vereinbart worden. Voraussetzung war jedoch die Marktzulassung in der Europäischen Union bis zum 30. April.

Valneva-Aktien brechen ein

Im frühen Handel brachen die Valneva-Aktien um ein Fünftel ein. Das ist der größte Kursrutsch seit vier Monaten. "Die Entscheidung der Europäischen Kommission ist bedauerlich, zumal wir weiterhin Nachrichten von Europäern erhalten, die sich eine traditionellere Impfstofflösung wünschen", sagte Valneva-Vorstandschef Thomas Lingelbach.

Gemäß den Bedingungen hat der Konzern eigenen Angaben zufolge ab dem 13. Mai 30 Tage Zeit, entweder doch noch eine Zulassung zu erreichen oder nachzubessern. Der Impfstoff soll denjenigen Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt werden, die ihn nach wie vor erhalten möchten.

Präparat in Bahrain, VAE und Großbritannien genehmigt

Während Valneva in der EU weiterhin auf eine Marktzulassung wartet, erteilten die Vereinigten Arabischen Emiraten nun eine Notfallzulassung für den Covid-19-Impfstoff, wie das Unternehmen ebenfalls mitteilte. Bisher hat Valneva für seinen Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung in Bahrain erhalten sowie eine bedingte Marktzulassung in Großbritannien. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA genehmigte den Einsatz bei Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren.

Hersteller hofft weiter auf Zulassung in der EU

In der EU verzögerte sich der Zulassungsprozess zuletzt, als die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) weitere Informationen zu dem Impfstoff einforderte. Valneva reichte die Antworten eigenen Angaben zufolge am 2. Mai ein und hofft nun, spätestens im Juni eine positive Stellungnahme zu erhalten.

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