Heizlüfter anschalten, um in der Energiekrise Geld zu sparen: Vor dieser Idee warnen die Verbraucherzentralen. Denn das sei ein Trugschluss, sagte die Vorsitzende des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes, Ramona Pop, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Man spart mit Heizlüftern kein Geld, ganz im Gegenteil, man treibt die Stromrechnung in die Höhe", mahnte sie. "Hinzu kommt die Gefahr, dass die Stromverteilnetze überlastet werden, wenn massig Heizlüfter angeworfen werden."
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Energieunternehmen: Heizlüfter nur mit Bedacht einsetzen
Auch Energieunternehmen und die Bundesnetzagentur raten Verbrauchern davon ab, in Sorge um einen Gasengpass im Winter auf strombetriebene Heizgeräte zu setzen. "Elektronische Heizgeräte wie Heizlüfter, Radiatoren und Konvektoren sind nicht dafür gemacht, eine Heizung zu ersetzen und sollten daher nur mit Bedacht eingesetzt werden", sagte eine Sprecherin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".
Die Geräte könnten den Stromverbrauch eines Haushalts sehr stark erhöhen. Wenn viele Haushalte solche Geräte gleichzeitig nutzten, könne dies auch die Stromnetze überlasten, erläuterte die Sprecherin des Lobbyverbandes der Energieunternehmen weiter.
Viele kaufen Heizlüfter
Einem Bericht des "Tagesspiegel" zufolge ist der Verkauf von strombetriebenen Heizlüftern in Deutschland sprunghaft gestiegen. Von Januar bis Juni 2022 wurden rund 600.000 Einheiten verkauft, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK mit. Dies entspreche einem Plus von knapp 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
"Lokale Beeinträchtigungen im Stromnetz" könnten bei hohen Laufzahlen nicht ausgeschlossen werden, sagte auch ein Sprecher der Bundesnetzagentur den "Funke"-Zeitungen. Die Bundesbehörde empfehle stattdessen Einsparungen beim Gasverbrauch. Eine Senkung der Raumtemperatur um wenige Grad könne schon Spareffekte erzielen.
Hohe Nachfrage nach Energieberatungen
Auch der BDEW rät zum Energiesparen. "In fast jedem Haushalt und bei öffentlichen Gebäuden gibt es noch Möglichkeiten, Energie einzusparen - zum Beispiel die Badewanne vermeiden, kürzer Duschen oder ein professioneller Heizungscheck", erklärte die Sprecherin.
Die Verbraucherzentralen kündigten derweil eine Ausweitung ihres Beratungsangebotes an. "Unsere Energieberatungsangebote werden derzeit überrannt", sagte Bundesverbands-Chefin Pop. Im Vergleich zum Vorjahr rechne der Verband für 2022 mit einem Anstieg der Beratungen um 50 Prozent. Um das Angebot auszuweiten, seien für die Verbraucherzentralen finanzielle Unterstützung und qualifiziertes Personal erforderlich. Darüber sei der Bundesverband derzeit mit dem Bund im Gespräch.
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Mit Material von epd.
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