Ein neuer Lavastrom aus dem aktiven Vulkan auf der Kanareninsel La Palma droht auf seinem Weg zum Atlantik ein weiteres Wohnviertel zu verschlingen. Hunderte Menschen müssen erneut um ihre Häuser und ihren Besitz fürchten.
Die Inselregierung ordnete die Evakuierung von rund 800 Menschen in einem Teil der Küstenstadt Los Llanos de Aridane an. Vulkanforscher hatten bemerkt, dass ein neuer Lavafluss nördlich des Hauptstroms aus geschmolzenem Gestein abgezweigt ist und sich auf bewohntes Gebiet außerhalb der bisherigen Evakuierungszone zubewegt.
Evakuierungen in Los Llanos de Aridane
"Ein Teil der Wohngegend war bereits evakuiert worden, doch angesichts des Vordringens des Lavastroms wurde es notwendig, diese spezielle Zone zu räumen", sagte María García, die Bürgermeisterin von Los Llanos de Aridane, dem spanischen Sender TVE.
Die Anwohner des Viertels La Laguna hatten nur ein paar Stunden, um Wertgegenstände einzupacken. Dann mussten sie gehen. Freiwillige halfen den Angestellten einer Schule, Unterrichtsmaterial zu retten, andere beluden Autos und Lastwagen mit Möbeln.
Regierungschef Sánchez besucht La Palma
Der Vulkan Cumbre Vieja war am 19. September ausgebrochen und ist seit dem aktiv. Bislang gab es weder Verletzte noch Tote, allerdings mussten rund 6.000 Menschen auf La Palma in Sicherheit gebracht werden. Sie kamen bei Angehörigen in anderen Teilen der Insel oder in Hotels unter. Mehr als tausend Gebäude wurden durch die Lava zerstört.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez wollte noch am Mittwoch nach La Palma reisen, es ist sein vierter Besuch seit dem Ausbruch des Vulkans.
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