Ein Jahr nach dem verherrenden Vulkanausbruch auf La Palma leidet die Kanareninsel trotz großer Anstrengungen noch immer unter den enormen Zerstörungen. Am ersten Jahrestag der Eruption bekräftigte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez die Unterstützung der Zentralregierung. "Wir arbeiten am Wiederaufbau der Insel", schrieb er am Montag auf Twitter. "Wir stehen La Palma bei."
Europäische Perspektiven
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85 Tage: Längster Ausbruch der Geschichte La Palmas
Am 19. September 2021 war der Vulkan, der inzwischen Tajogaite getauft wurde, um 15.10 Uhr Ortszeit mit einer gewaltigen Explosion ausgebrochen. Es sollte der längste Ausbruch in der bekannten Geschichte der westlichsten der Kanaren-Inseln sein. Er endete erst kurz vor Weihnachten.
Am Montag wollte die Inselverwaltung bei einem Gedenkakt die von dem Vulkanausbruch betroffenen Menschen ehren. Mindestens 7.000 Personen mussten im vergangenen Jahr wegen der rotglühenden und bis zu 1.000 Grad heißen Lavaströme ihre Häuser verlassen, 3.000 konnten nie zurückkehren, weil die Gebäude zerstört wurden. Viele leben noch heute in Notunterkünften, in Hotels und bei Familienmitgliedern oder Freunden.
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Wichtigster Badeort von La Palma ist Geisterstadt geworden
Insgesamt 1.200 Hektar wurden unter der Lava begraben, davon 230 Hektar Bananenplantagen. Bananen sind das wichtigste Erzeugnis der Insel: Rund 19.500 der gut 80.000 Inselbewohner leben direkt oder indirekt vom Bananensektor, der etwa 30 Prozent des Inseleinkommens sichert.
Und auch der Tourismus, der schon stark unter der Corona-Pandemie gelitten hatte, wurde erneut getroffen. Der wichtigste Badeort der Insel, Puerto Nao, ist noch heute eine Geisterstadt, weil sie wegen hohen Kohlendioxidgehalts in der Luft noch immer nicht betreten werden darf. Das beste Jahr für den Tourismus auf La Palma war bisher 2017 mit insgesamt 300.000 Gästen, die größte Gruppe sind Deutsche.
Inselbewohner kritisieren Bürokratie beim Wiederaufbau
An staatlichen Hilfen und Versicherungsleistungen wurden nach Angaben der Behörden rund 500 Millionen Euro bereitgestellt. Von dem Vulkan geschädigte Inselbewohner kritisieren jedoch Behördenwirrwarr und eine teilweise nur schleppende Auszahlung von Hilfen. Nach Einschätzung von Fachleuten wird es noch Jahre dauern, bis die Insel im milden Klima des Atlantiks vor der Westküste Afrikas, auf der auch circa 3.000 Deutschen ihren Wohnsitz haben, die Folgen des Vulkanausbruchs überwunden haben wird.
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