Ariana Grande ist längst im Pop-Zenith angekommen, belegt mit ihren Popsongs den dritten Platz der meistgestreamten Sängerinnen auf Spotify. Zeit für neue Ziele, auch abseits des Pop: "Musik und auf der Bühne stehen, das werde ich immer machen", erklärt sie bei Jimmy Fallon, "aber jetzt gerade möchte ich mich auf die Schauspielerei fokussieren, das macht mir so viel Spaß." Für Fans kommt diese Entscheidung nicht überraschend, denn sie wissen: Grandes künstlerische Wurzeln liegen am Broadway und im Schauspiel: 2008 ergattert sie, mit gerade mal 15 Jahren, ihren ersten Job im Musical "13".
Grandes Wechsel in die Popmusik
Es folgt die Nebenrolle in einer Kinderserie und dann, mit 20 Jahren, der Wechsel in die Popmusik. Was bei ihrem ersten Album auffällt: Das hier ist nicht das typische Bubblegum-Popalbum, das ehemalige Kinderstars eben aufnehmen. Yours Truly (2013), so der Titel, ist neben Pop auch RnB. Big Sean und Rapper Mac Miller treten darin auf.
Grande wird zum Popstar. Plötzlich interessiert auch ihr Privatleben, insbesondere die Beziehung mit Rapper Mac Miller. Grandes Bekanntheit wächst, es könnte nicht besser laufen.
Anschlag auf Ariana Grandes Konzert - 22 Menschen sterben
Grande bringt zwei weitere Alben raus. 2017 ist sie auf Tour, auch in Europa. Dann passiert es: Bei ihrem Konzert in Manchester reißt ein Selbstmordattentäter 22 Menschen in den Tod. Es sterben auch Kinder. Grande pausiert die Tour: "Ich bin sofort nach Hause geflüchtet. Ich konnte diese Kostüme nicht mehr tragen und diese Lieder nicht mehr singen."
Nur zwei Wochen später zeigt sie Rückgrat und kehrt zurück nach Manchester. Ein Benefizkonzert für die Opfer: 50.000 Zuschauende und das Konzert wird in 38 Länder übertragen.
Es folgt die musikalische Verarbeitung der Tragödie: 2018 erscheint Grandes viertes Album "Sweetener" (2018), für das sie mit Musiker Pharrell arbeitet und Top-Kritiken einfährt. Sie gewinnt ihren ersten Grammy. Am Ende des Albums: 22 Sekunden Stille – eine Schweigesekunde für jeden Verstorbenen. Dann folgt der nächste Schicksalsschlag.
Mit persönlichem Verlust auf die Eins in den Charts
Grandes Ex-Partner Rapper Mac Miller stirbt, mit 26. Sein Tod wirft sie zurück, sie flüchtet sich in die Musik - der Albumtitel: "thank u, next" von 2019. Da macht Grande nun, was alle großen Popstars irgendwann machen - oder machen müssen: Ex-Beziehungen besingen, private Details bekanntgeben. Es geht um Millers Tod, um eine geplatzte Verlobung mit Pete Davidson und ums Flirten. Dieses Sich-nackig-machen wird belohnt: Vier Grammy-Nominierungen, dazu bricht Grande Rekorde in Großbritannien. Ihr Album geht auf die eins und die drei Single-Auskopplungen belegen die ersten drei Plätze in den Billboard Top 100. Das haben davor nur die Beatles geschafft.
Chancen bei den Oscars
Es entstehen weitere Alben, dann wird es lange ruhig um Grande. Denn sie ist viel beschäftigt: Ganze fünf Mal muss sie zum Casting für die Rolle der Glinda in "Wicked" erscheinen. Denn Regisseur Jon M. Chu ist sich nicht sicher: Kann ein Popstar in einem Film spielen, der ernst genommen werden soll? Sie bekommt die Rolle.
Es regnet Nominierungen für die wichtigen Awards: Golden Globes, Critics Choice, SAG Awards, die Oscars. Aber: Bisher geht Grande leer raus. Stattdessen gewinnt jedes Mal Zoe Saldaña in der Kategorie "Best Supporting Actress", für ihre Arbeit in Emilia Pérez. Nun stehen nur noch die Oscars aus. Zumindest laut Einschätzungen von etwa Variety oder The Hollywood Reporter wird auch am kommenden Sonntag Saldaña mit der Trophäe nach Hause gehen, nicht Grande.
Oscars hin oder her - was Grande jetzt schon gewonnen hat: die Aufmerksamkeit einer neuen Zielgruppe. Bye Bye Teen Stardom, hello Hollywood!
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