Die moderne katholische Pfarrkirche in Euerbach
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Die moderne katholische Pfarrkirche in Euerbach

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Bistum Würzburg: Welche Kirche bekommt welchen Zuschuss?

Bistum Würzburg: Welche Kirche bekommt welchen Zuschuss?

Weniger Gläubige, weniger Einnahmen: Bis Ende 2023 wird im Bistum Würzburg entschieden, welche Kirche zukünftig welche Zuschüsse erhält. Die Gremien vor Ort entscheiden mit. In Euerbach stellt das eine Kirchengemeinde vor Herausforderungen.

Über dieses Thema berichtet: STATIONEN am .

Die Katholiken in Euerbach im Landkreis Schweinfurt haben ein Problem: Gleich zwei denkmalgeschützte Kirchen stehen in ihrer Pfarrgemeinde. Eine moderne Zeltdachkirche, die erst 1970 eingeweiht wurde, und eine barocke Kirche, die im 18. Jahrhundert von dem berühmten Architekten Balthasar Neumann erbaut wurde. Aber nur eine der beiden Kirchen kann in Zukunft noch Zuschüsse zur Förderung der Instandhaltung aus dem Bistum Würzburg erwarten.

Emotionale Verbindung oder inhaltliche Ausstattung?

Altbürgermeister Arthur Arnold, Initiator der Unter-Schutz-Stellung der modernen Kirche ist eigentlich mit der Balthasar-Neumann-Kirche groß geworden. Hier ist er getauft worden, war Messdiener und auch danach hat sie ihn sein ganzes Leben lang begleitet. "Viele Dinge sind vertraut und bringen Erinnerungen hoch, wenn man sie sich anschaut", meint er. Aber auch in der modernen Kirche fühlt er sich sehr wohl: "Sie ist inhaltlich stark, die Anordnung zeigt die neue Liturgie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil", sagt er. "Der Pfarrer steht nicht mehr allein vorne, abgewandt vom Volk." Auch ökumenische Gottesdienste fänden in der Kirche statt, die evangelischen Christen hätten gar ihre Konfirmation schon dort gefeiert. "Also, der Raum wird gebraucht."

Gemeinden müssen über ihre Kirchen entscheiden

Das Bistum Würzburg spart im Gebäudesektor. Darüber, welche Kirche noch Förderungen erhalten soll, müssen die Gremien vor Ort entscheiden. In fünf Kategorien werden die Kirchen im Bistum noch bis zum Jahresende eingeteilt, von der Kirche mit überörtlicher Bedeutung bis hin zur Zweitkirche. Je nach Einstufung bekommen die Kirchen Zuschüsse für Generalsanierung und bauliche Ergänzung (Kategorie A), Zuschüsse für die Instandhaltung innen und außen (Kategorie C) oder nur Zuschüsse für die Verkehrssicherheit (Kategorie E) für Zweitkirchen, die mittelfristig entweiht und einer anderen Nutzung zugeführt werden sollen. In Euerbach soll eine Kirche in die Kategorie C, die andere in die Kategorie E eingeteilt werden. Entschieden werden soll das vor Ort. Aus baulicher Sicht muss kurzfristig eher in die Balthasar-Neumann-Kirche investiert werden.

Bistum: "Wir machen keine Kirche dicht"

Im Bistum Würzburg ist Jürgen Emmert für die Kategorisierung der Kirchen zuständig. Er ist skeptisch, was eine Umnutzung der Balthasar-Neumann-Kirche angeht. "Ich frage mich schon, was man mit ihr anstellen könnte", sagt er. "Das wird sehr eng, vor allem, weil sie eine historische Ausstattung hat." Das habe das Bistum bei den Regeln zur Kategorisierung aber bewusst offen gelassen. "Die Gemeinde vor Ort kann sich entscheiden. Wir haben nicht von vornherein gesagt, dass es die alte oder neue Kirche werden wird."

Ihm ist wichtig, zu betonen, dass das Bistum selber keine Kirche schließen wird. "Wir machen, das ist die Botschaft aus Würzburg, keine Kirche dicht." Doch die Zuschüsse vergibt das Bistum der Kategorisierung folgend. Gibt es am Ende also dennoch Gewinner und Verlierer der Kategorisierung? Emmert hofft auf mehr Gewinner. Für ihn ist es alternativlos, auf sinkende Kirchenbesuchszahlen und damit auch auf sinkende Mittel zu reagieren. "Das wäre, glaube ich, falsch."

Wie geht es weiter in Euerbach?

In Euerbach wird die Zeit allmählich knapp, denn bis zum Jahresende muss die Entscheidung stehen. Klar ist: Auch die Gemeinde Euerbach kann die zweite Kirche nicht betreiben. Bürgermeisterin Simone Seufert will erst einmal alle Beteiligten an einen Tisch holen, sich den Ist-Stand anschauen und nachdenken, was mit den Kirchen in der Ortsmitte geschehen könne. Und selbst die Kirche, die am Ende vom Bistum weiterhin bezuschusst werden wird, bekommt nur Förderungen in Höhe von 50 Prozent – was problematisch ist, da die Kirchengemeinde selber kein Geld hat, wie sie erklärt.

Für Arthur Arnold ist klar, dass es innovative Konzepte braucht. Auch wenn am Ende die Balthasar-Neumann-Kirche in Kategorie E eingeteilt werden sollte. "Die Menschen haben Sehnsucht nach Inhalt, nach Wert, nach Sinn", sagt er. "Und da darf die Kirche nicht aus dem Geschäft kommen."

Rund um das Thema "Betongold: Die Kirchen und ihre Immobilien" geht es in der Sendung STATIONEN, am Mittwoch, 15. November 2023, um 19 Uhr im BR Fernsehen und in der ARD Mediathek.

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