Der ehemalige Leiter des Nürnberger Spielzeugmuseums, Helmut Schwarz, ist tot. Wie die Stadt Nürnberg mitteilte, starb Schwarz am vergangenen Sonntag völlig unerwartet im Alter von 69 Jahren. Der Direktor der Museen der Stadt Nürnberg, Thomas Eser, würdigte Schwarz als jemanden, der museale Pionierarbeit geleistet habe. Schwarz habe sich als erster in seinem Haus dem digitalen Wandel gestellt und die Spielzeugsammlung ins Netz gebracht, so Eser.
Spielzeugmuseum mit internationalem Renommee
Nach den Worten von Kulturbürgermeisterin Julia Lehner (CSU) hat Schwarz das Nürnberger Spielzeugmuseum zu internationalem Renommee geführt. Sie erinnerte vor allem daran, dass der ehemalige Museumsleiter Kontakte zu einst in Nürnberg ansässigen und emigrierten jüdischen Spielzeugherstellern aufnahm und damit einen wichtigen kulturwissenschaftlichen Beitrag leistete. Zudem gehöre er zu der "Gründergeneration" des städtischen Museumsverbunds in Nürnberg.
Dank Helmut Schwarz wird im Spielzeugmuseum gespielt
Schwarz, der am 5. September 1952 im unterfränkischen Gerolzhofen geboren wurde, leitete das Nürnberger Spielzeugmuseum 20 Jahre lang von 1994 bis zu seiner Pensionierung 2014. Er machte aus einer statischen Sammlung ein Museum, in dem auch wirklich gespielt werden kann. So sind etwa der Kinderspielbereich im Dachgeschoss oder der Museumsspielplatz mit Café auf seine Initiative zurückzuführen.
Schwarz holte Deutsches Spielearchiv nach Nürnberg
Nach Angaben der Stadt war Helmut Schwarz die treibende Kraft, um das Deutsche Spielearchiv 2010 von Marburg nach Nürnberg zu holen. Bis zu seinem Tod habe er dem "Haus des Spiels" am Egidienplatz beratend zur Seite gestanden. Zudem konnte er zahlreiche Sammlungen und Stiftungen für das Spielzeugmuseum gewinnen.
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