Zwei Bündel Spargel aus Porzellan in einer Vitrine.
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Zum Anbeißen: Spargel aus Porzellan aus dem 18. Jahrhundert.

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Fake Food - Ausstellung über Essen zwischen Schein und Sein

Fake Food - Ausstellung über Essen zwischen Schein und Sein

Eine neue Ausstellung im Alten Rathaus Bamberg befasst sich mit Ernährung damals und heute. Antike Lebensmittel aus Porzellan werden ebenso gezeigt wie aktuelle Trends. Auch zum selbst Ausprobieren ist etwas dabei, könnte aber nach Popel schmecken.

Über dieses Thema berichtet: BR-Heimatspiegel am .

"Fake Food – Essen zwischen Schein und Sein" heißt die neue Ausstellung, die am Donnerstagabend in der Sammlung Ludwig im Bamberger Alten Rathaus eröffnet wird. Sie verbindet die Tischsitten des 18. Jahrhunderts mit aktuellen Fragen der Ernährung.

Mit VR-Brille ins 18. Jahrhundert eintauchen

Die Vergangenheit ist mit 50 edlen Schaugerichten aus Porzellan vertreten. Das Sammlerehepaar Irene und Peter Ludwig haben dem Bamberger Museum die wertvollen Stücke als Dauerleihgabe überlassen. Da sehen Spargelbündel aus wie gerade frisch gestochen, Zitronen und Oliven - beides damals eine Seltenheit - verlocken zum Naschen. Neben diesen dekorativen Augentäuschungen sind auch Gebrauchsgefäße zu sehen, zum Beispiel eine Terrine in der Form eines Wildschweinkopfes. Die aufwändig gearbeiteten Porzellanstücke demonstrierten den Reichtum des Gastgebers und sollten die Tischgesellschaft irritieren und für Gesprächsstoff sorgen: Was ist echt? Was unecht? Eine solche Tischgesellschaft miterleben können Besucherinnen und Besucher, die sich eine Virtual Reality Brille aufsetzen.

Bohnen, die nach Popel schmecken

In der Ausstellung werden auch aktuelle Themen rund ums Essen diskutiert: Ist es wirklich nachhaltiger, sich vegan zu ernähren? Ist bio immer besser? An Mitmachstationen kommen Geschmacks- und Geruchssinn zum Einsatz. Ganz wie bei Harry Potter können die Besucher der Ausstellung Jelly-Bohnen probieren. Mit etwas Glück erwischt man eine Zuckerbohne mit dem Geschmack gerösteter Marshmallows. Es kann allerdings auch passieren, dass man den Geschmack von Nasenpopel, Regenwurm oder Gras kostet.

An der Geruchsstation geht es um die Fragen: Was riecht wie? Welcher Geruch ist echt, welcher gefälscht? An Hörstationen erzählen Bürger von ihren Lieblingsspeisen und von den Gerichten, die sie gar nicht mögen. Inwieweit sind Vorlieben und Abneigungen kulturell geprägt? Besucherinnen und Besucher werden angeregt, ihre eigenen Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen.

Die Ausstellung im Alten Rathaus Bamberg ist voraussichtlich bis Ende November von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Die Ausstellung geht der Frage nach, was in unserem Essen steckt und mit welchen Methoden bei Lebensmitteln damals und heute geschummelt wurde und wird.
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Die Ausstellung geht der Frage nach, was in unserem Essen steckt und mit welchen Methoden bei Lebensmitteln geschummelt wurde und wird.

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