Eine junge Frau und ein junger Mann liegen mit dem Rücken auf einer wolkenverhangenen Wiese  inGebirgslandschaft.
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Aylin Tezel als Kira und Chris Fulton als Ian in einer Szene des Films "Falling Into Place".

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"Falling Into Place": Schauspielerin Aylin Tezel führt Regie

"Falling Into Place": Schauspielerin Aylin Tezel führt Regie

Man kennt sie als "Tatort"-Kommissarin, nun wagt Aylin Tezel ihr Regiedebüt. Ein vielversprechender Start: Ihr Film erzählt die Liebesgeschichte von zwei Mittdreißigern – und ist das sensible Porträt einer Generation auf der Suche nach sich selbst.

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Ganz impressionistisch beginnt dieser Film mit einer Busreise auf die Isle of Skye, die Insel des Nebels an der schottischen Westküste. Majestätische Heidelandschaften ziehen vorbei, schneebedeckte Berge, Felsnadeln, Steinhäuser, Wäscheleinen im Wind. Eine Frau in ihren 30ern blickt aus dem Busfenster. Erst sieht man nur ihre Schulter, eine dunkle Haarsträhne, ihre Hand, die einen Stift hält, einen Zeichenblock. Ein paar Reihen hinter ihr sitzt ein Mann, in ein Buch vertieft, bis sein Blick auf die Frau fällt. Die erste Begegnung von Kira und Ian, zwei, die sich abends im Dorfpub wieder treffen und ins Reden kommen: über Trennungsschmerz, Einsamkeit – und Sex.

Romanze zweier Mittdreißiger

"Falling Into Place" ist das Regiedebüt von Aylin Tezel, sie spielt auch die Hauptrolle der Kira und hat das Drehbuch geschrieben. Die Idee zum Film kam ihr beim Spaziergang mit einer Freundin in London. "Das ist eigentlich ganz spielerisch losgegangen", so Tezel. "Ich habe dann gesagt, dass es mein Traum ist, einen Film zu machen als Regisseurin. Und ich habe einen Handywecker gestellt, auf eine halbe Stunde, und ich habe gesagt wir müssen eine Szene schreiben oder ein Lied oder ein Gedicht." Und es habe sich sofort ein Dialog in ihr ergeben zwischen einem Mann und einer Frau: Das Leben ist nur eine Wiederholung von Ablenkungen, um uns vergessen zu lassen, dass wir sterben werden, sagt er. Und sie: Wirklich? Deswegen wurden wir hergesandt? "Am Ende des Dialogs versucht er, sie dann zu küssen", erzählt Tezel, sie aber stellt fest: So weit sind wir noch nicht.

Trifft man sich wieder?

Die Szene hat es in den fertigen Film geschafft. Zwei verlorene Seelen treffen aufeinander, traumatisiert durch Familientragödien und Liebesschmerz. Kira und Ian kommen sich innerhalb eines Wochenendes auf der Isle of Skye sehr nahe und gehen doch wieder auseinander. Sie kehren zurück in ihre jeweiligen Leben nach London, was die beiden aber voneinander nicht wissen. "Und dann hoffen wir natürlich, dass sie sich vielleicht noch einmal begegnen", so Tezel, "vor allem schauen wir den beiden aber jeweils dabei zu, wie sie vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben auf die Suche nach der Liebe zu sich selbst gehen".

Ihr Regiedebüt über Liebe und Selbstachtung inszeniert Aylin Tezel mit ganz eigener Handschrift – poetisch, romantisch, sinnlich, was auch an dem intensiven Spiel des schottischen Co-Stars Chris Fulton liegt, der durch Serienrollen in "Bridgerton" und "The Witcher" bekannt wurde.

Suchende zwischen verschiedenen Welten

Ihren 40. Geburtstag hat Aylin Tezel Ende November gefeiert und sieht ihr Regiedebüt als Schritt in eine neue Richtung. 1983 wird sie als Tochter einer deutschen Krankenschwester und eines türkischstämmigen Arztes in Nordrhein-Westfalen geboren. Sie wächst in Bielefeld auf, ist ausgebildete Tänzerin und Schauspielerin. Ihr Durchbruch im Kino gelingt ihr mit Rollen wie in der Komödie "Almanya – Willkommen in Deutschland" oder dem Drama "Am Himmel der Tag", in dem sie eine ungewollt schwangere Studentin spielt, die eine Totgeburt erleidet.

"Die Rollen, bei denen beim Drehbuchlesen mein Herz schneller schlägt", sagt tezel, "die Rollen haben eine gute Chance, dann auch meinen Kopf zu erobern oder meinen Wissensdrang wachzurütteln." So wie "Falling Into Place", die auf Englisch gedrehte deutsch-britische Koproduktion: Kira, die ruhelose, kosmopolitische Bühnenbildnerin im Film, erinnert ein Stück weit an Aylin Tezel selbst, die auch privat zwischen Berlin und London pendelt. Als Suchende zwischen verschiedenen Welten gelingt ihr ein einfühlsames Porträt der heute Mitte bis Ende 30-Jährigen.

Falling Into Place - Romanze | Drama. Großbritannien, Deutschland 2023. 113 Minuten. Regie: Aylin Tezel. Mit Aylin Tezel, Mike Noble & Chris Fulton. Ab 12 Jahre.

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