Im Vatikan haben die Osterfeierlichkeiten begonnen - mit Papst Franziskus, der nach seiner Genesung von einer Bronchitis die Palmsonntagsmesse auf dem Petersplatz zelebrierte. Franziskus begann seine 15-minütige Rede mit klarer Stimme, die im Verlauf aber heiser und schwächer wurde. Gelegentlich streute er dem vorbereiteten Text spontane Bemerkungen ein.
Papst widmet Palmsonntagsrede den Schwachen
Sein Thema waren Menschen, "die extremen Schmerz empfinden, Liebe, die scheitert, zurückgewiesen oder betrogen wird". Es sprach von "Kindern, die abgelehnt oder abgetrieben werden", gescheiterte Ehen, "Arten sozialer Exklusion, Ungerechtigkeit und Unterdrückung, der Einsamkeit der Krankheit". Vom Text abweichend sprach er auch über einen obdachlosen Deutschen, der "allein, verlassen" im Säulengang um den Petersplatz starb, in dem Obdachlose oft übernachten.
Franziskus nach Klinikaufenthalt wieder da
Franziskus bedankte sich bei den Gläubigen in Rom und auf der Welt für deren Gebete und Genesungswünsche während seiner Zeit im Krankenhaus. "Ich danke euch für eure Anteilnahme und auch für eure Gebete, die ihr in den vergangenen Tagen nochmals verstärkt habt. Vielen Dank", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei der Palmsonntagsmesse. Daraufhin applaudierten die Tausenden anwesenden Gläubigen. Der 86-Jährige war wegen einer Bronchitis im Krankenhaus behandelt worden und erst am Samstag wieder in den Vatikan zurückgekehrt.
Heilige Woche beginnt – viel Arbeit für den Papst
Der Palmsonntag erinnert an den Tag, an dem Jesus nach biblischer Überlieferung in Jerusalem einzog. Mit ihm beginnt die Heilige Woche. Auf die traditionelle Prozession zu Beginn der Feier mit Palmzweigen musste der Papst verzichten - dies war aufgrund seines Knieleidens, wegen dem er seit einem Jahr nur noch schwerlich laufen kann, aber ohnehin nicht anders vorgesehen. Franziskus wurde mit dem Papamobil auf den Platz gefahren.
Er will in der Karwoche und dann an Ostern – dem wichtigsten Fest im katholischen Kirchenjahr – an allen wichtigen Messen teilnehmen. Nach Angaben des Heiligen Stuhl wird der Pontifex den Gottesdiensten auch jeweils vorstehen. Die Gabenbereitung am Altar, bei der man stehen muss, sollen aber jeweils andere übernehmen. Am Palmsonntag war dies etwa Kardinal Leonardo Sandri; für den Ostersonntag ist Giovanni Battista Re, der Dekan des Kardinalskollegiums, vorgesehen.
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